Neumoldowa – Am Dienstag ging die neue Donaufähre „Baziaş 4“ am Desecare-Ufer vor Neumoldowa vor Anker, dort, wo die neue Zollabfertigungsanlage entsteht und von wo man bald nach Serbien – zur Anlegestelle der Stadt Golubac – hinübersetzen wird können. Es war einer der größten Triumphaugenblicke von Bürgermeister Adrian Torma (PNL), der den gestandenen PNŢCD-Mann Ion Raţiu zitierte: „Ich werde kämpfen bis zu meinem letzten Blutstropfen, damit du das Recht hast, mit mir nicht einverstanden zu sein.“
Kenner des Raums und der lokalpolitischen Entwicklungen hier haben, seit der von Torma ersetzte Ex-Bügermeister, der heutige Präfekt von Karasch-Severin, Matei Lupu (PSD - auch wenn Präfekten theoretisch parteineutral sein müssten) in Reschitza immer entschlossener in Szene tritt, Verständnis für den triumphierenden Auftritt Tormas, der u.a. sagte: „Trotz aller ungerechtfertigten Kritiken, trotz der An- und Beschuldigungen, trotz der gezielten Kontrollen, die mir von oben auf den Hals geschickt wurden, der Beleidigungen und der Verleumdungen, die mich und meine Familie zum Ziel hatten, trotz der Risiken, die ich auf mich nahm, wenn ich diverse Dokumente unterzeichnete, die gegen mich gekehrt werden konnten, trotzdem ich immer weniger Zeit für meine Familie habe und trotz der gesundheitlichen Probleme, die sich bei mir immer häufiger zeigen: ich bleibe bei meinem klaren Ziel, allen, die ihr Vertrauen in mich gesetzt haben, durch Taten zu danken, selbst denen, die mit mir nicht einverstanden sind. Und siehe: die Baziaş 4 ist hier vor Anker gegangen, die Zollabfertigungsstelle wird Realität! Das ist das Ende von allzu vielen Jahren des Rückschritts. Das Allgemeinwohl beginnt seinen Siegeszug.“
Irgendwie ist Tormas Emphase gerechtfertigt. Mittels der Fähre verkürzt sich der Weg zur nächstgelegenen, der serbischen Autobahn, um ein Vielfaches. Das schaffe für die rumänische Seite des Donauengpasses beim Eisernen Tor Chancen für den Tourismus, gäbe Impulse für den Handelsaustausch, schaffe Möglichkeiten zum grenzüberschreitenden Teambuilding, vor allem für Großinvestoren und ermögliche nicht zuletzt die wirtschaftlich-soziale Entwicklung des Mikro-Raums Desecare-Altmoldowa. „Interessenlosigkeit und Ignoranz“ der lokalen politischen Opposition von PSD-ALDE hätten das Projekt mehrmals in Gefahr gebracht, aber das habe seinen Glauben an die Chancen des Raums Neumoldowa nicht erschüttern können, versicherte der Ex-Unternehmer und heutige Bürgermeister.
Wir erinnern daran, dass Adrian Torma nach der Übernahme der Stadtleitung (aufgrund der Kommunalwahlen vom Sommer 2016) einen umfangreichen Kredit im Namen der Stadt aufnehmen ließ, um die vor Jahren begonnene Errichtung des Fährhafens und der dazugehörigen Anlagen sowie den Kauf der neuen Donaufähre zu ermöglichen. Er pflegt sehr oft den Ende der 1990er Jahre verstorbenen, aus Siebenbürgen stammenden konservativen Politiker und Geschäftsmann Ion Raţiu als sein Vorbild zu zitieren.