Fahrradkuriere sollen zu Ersthelfern ausgebildet werden

Klausenburg – Der Malteser Hilfsdienst in Rumänien (SAMR) hat in Klausenburg/Cluj-Napoca einen ersten intensiven Erste-Hilfe-Kurs für Fahrradkuriere angeboten. In Zukunft soll das Programm „Erste Hilfe auf zwei Rädern“ auf das ganze Land ausgedehnt werden.

Viele Menschen halten bei Verkehrsunfällen nicht an, weil sie Angst haben, den Unfallopfern mit ihrem mangelnden Wissen eher zu schaden als zu helfen. Dabei sind Ersthelfer das wichtigste Glied in der Rettungskette, auch unabhängig von Verkehrsunfällen. Insgesamt sterben in Rumänien pro Jahr rund 70.000 Menschen, weil sie nicht rechtzeitig Hilfe erhalten. Tausende bleiben wiederum mit viel schwerwiegenderen Folgen zurück, was bei schnellem Eingreifen nicht notwendig gewesen wäre. Doch 90 Prozent der Rumänen wissen gar nicht, wie man Erste Hilfe leistet.
„Die Idee, Kuriere zu Menschen auszubilden, die bei Unfällen schnell und korrekt eingreifen können, ist eine echte Notwendigkeit, die in allen Teilen des Landes besteht. SAMR hat die Erfahrung aus 30 Jahren im Anbieten von Kursen und Interventionsmaßnahmen, sodass wir es gemeinsam schaffen können, ein Netzwerk mit Wirkung auf nationaler Ebene aufzubauen“, erklärte Ferenc Tischler, der Vize-Präsident des Malteser Hilfsdienstes in Rumänien.

Sichtbar durch einen weißen Helm mit Malteser-Abzeichen und mit einem Erste-Hilfe-Kasten ausgestattet, sind in Klausenburg bereits die ersten Fahrradkuriere unterwegs, die einen Intensivkurs abgeschlossen haben. Sie sind geschult bei kleineren Verletzungen, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit, aber auch bei Herz-Kreislauf-Stillstand korrekte Hilfe zu leisten „Wenn es die Situation erfordert, wissen die Kuriere genau, was zu tun ist, bis die Rettungskräfte am Unfallort eintreffen“, so Tischler.