Hermannstadt - Die Zahl der Fahrradfahrer in Hermannstadt/Sibiu wächst kontinuierlich. Und damit ein Problem, das bislang wenig beachtet wurde: Es fehlt an geeigneten Abstellplätzen. Dies ist jedenfalls die Meinung der privaten Initiative „Bicicleta Zilnică“. Mit Hilfe von Sponsoren konnten die Projektinitiatoren Fahrradständer anschaffen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt aufgestellt wurden.
Einer der Ständer befindet sich im Jugendpark/Parcul Tineretului, wo die Initiatoren am Donnerstag ihr Projekt öffentlich vorstellten. Die Idee für „Bicicleta Zilnică“ stamme vom Hermannstädter Verein „Pedale“, erzählt Tudor Popa, einer der Organisatoren. Ziel sei es, das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel zu fördern. Die Initiative begrüßt daher das Engagement des Hermannstädter Rathauses, welches im vergangenen Jahr rund 18 Kilometer Fahrradwege entlang der wichtigsten Straßen markiert hat.
Der Erfolg sei sichtbar, doch kämen damit auch neue Probleme, beispielsweise die Stellplatzfrage. Ioan Bebe{elea, Vorsitzender des Fahrradvereins „Pedale“, sei 2011 an ihn herangetreten, so Popa, auf der Suche nach einer Finanzierung für das Vorhaben, mehr Fahrradständer in Hermannstadt aufzustellen. Gemeinsam habe man sich beim Wettbewerb einer bekannten Bank beteiligt, die Initiativen von so genannten Bloggern, also Autoren im Internet, finanziell unterstützt.
Von den so eingeworbenen 22.000 Lei konnten 36 Fahrradständer gekauft werden. Per Internetabstimmung sowie in Absprache mit der Stadtverwaltung wurden in einem nächsten Schritt 30 Standorte aus möglichen 70 ausgewählt, um die Ständer aufzustellen. Die letzte Phase – sprich die Montage der Ständer – sei weitgehend abgeschlossen, so Popa, die noch fehlenden würden in den nächsten Tagen folgen. Unterstützung bei der Montage erhielten die Organisatoren von einer lokalen Baumarktkette.
Die massiven Metallständer befinden sich an stark frequentierten Plätzen, wie beispielsweise Supermärkten. Sie bieten Platz für vier Fahrräder. Zum Schutz gegen Vandalismus sind sie fest im Boden verankert. Eine Übersicht über die Standorte gibt es auf der Internetseite der Initiative.
Ioan Bebeşelea sieht die Initiative als Ergänzung zu den Aktivitäten des Rathauses. Man hatte die Wahl, sich entweder über die unbefriedigende Situation zu beschweren oder selbst etwas zu tun. Entschieden habe man sich für Letzteres, ohne auf die Verwaltung zu warten.