Reschitza - In einem Kommuniqué, das über die Lokalpresse und den örtlichen Radiosender verbreitet wurde, appelliert das Rathaus Reschitza an die Bürger, die Gehsteige vom hohen Schnee zu befreien, der übers Wochenende im Banater Bergland gefallen ist. Wohngemeinschaften und Besitzer von Handelsparterres werden gleichermaßen aufgefordert, zu den Schneeschaufeln zu greifen, aber auch auf die Eiszapfen nicht zu vergessen, die lebensbedrohend an vielen lecken Dachrinnen hängen und die abzuschlagen sind. Fast im selben Atemzug erinnert die Stadtführung daran, dass es den Stadtratsbeschluss Nr.1/2010 gibt, der für nichtgesäuberte Gehsteige eine Geldstrafe von 300-700 Lei vorsieht.
Präfekt Octavian Ţunea hat von Montag bis einschließlich Freitag alle praktischen Fahrschulprüfungen im Verwaltungskreis Karasch-Severin suspendiert, weil der Straßenzustand in den Städten deren Durchführung unter minimalen Sicherheitsbedingungen nicht zulässt. Damit trägt der Präfekt auch der Wetterprognose für die kommenden 72 Stunden Rechnung, die weitere Schneefälle und Tiefsttemperaturen bis zu minus 20 Grad C voraussagt. Vorsichtig und nebelig heißt es in der Aussetzungsorder des Präfekten: „Die Suspendierung hört auf, wenn die Witterungsumstände eine Durchführung der praktischen Fahrprüfung unter Sicherheitbedingungen erlauben.“
Den Autofahrern wird dringend geraten, sich vor Antritt einer Reise über die Straßenbedingungen zu informieren, „um die Verstopfung von Straßen durch Staus zu vermeiden“, verkündet die Verkehrspolizei. Laut den offiziellen Angaben auf der Webseite der Nationalen Kompanie für Autobahnen und Nationalstraßen CNADR gibt es allerdings im Banater Bergland keine für den Straßenverkehr gesperrte Straßen.
Trotzdem wird zu einer vorsichtigen Fahrweise geraten, vor allem in Ortschaften, die auf Hügeln liegen und wo die Ortsstraßen starke Steigungen oder steile Abfahrten aufweisen, die zudem in der Regel von unbeaufsichtigten Kindern zu lebensgefährlichem Rodeln genutzt werden. Gefahr besteht u. a. in Kraschowa/Caraşova, Berzasca, Valea Cernei, im Herkulesbader Ortsteil Pecinişca, in Mehadia und Neumoldowa. Problematisch sei die Lage auch auf einigen Nationalstraßen, etwa der DN6/E70 im Talabschnitt Vârciorova-Sacu zwischen Karansebesch und Lugosch, auf der Umgehungsstraße von Karansebesch (die sich von vielen Standpunkten zur Problemstraße entwickelt), ebenso auf der neuen Umgehungsstraße von Domaşnea (ebenfalls an der E70) und auf der Donaustraße DN57A zwischen Pojejena und Socol/Sokolarac an der Grenze zu Serbien.
Mit einer zwischen sechs und zehn Zentimeter dicken Schicht eines Gemisches aus zermalmtem Schnee und Streusalz (das wegen der großen Kälte den Schnee nicht zum Schmelzen bringen kann) bedeckt sind die National- bzw. Kreisstraßen zwischen Orawitza und Iablaniţa, Karansebesch und Anina über Reschitza, Lugosch – Soceni, Reschitza – Birda, Valea Cernei – Herkulesbad (die Bergstraße Baia-de-Aramă – Herkulesbad ist gesperrt), Teregova – Luncaviţa und Karansebesch – Zeicani über das Eiserne Tor Siebenbürgens. Im Banater Bergland sind laut Angaben der Präfektur 520 Tonnen Streumittel ausgebracht worden und es sind 48 Räumfahrzeuge im Einsatz.
Präfekt Octavian Ţunea hat in einer Konferenzschaltung die Bürgermeister des Banater Berglands aufgefordert, selber sichtbarer aktiv zu werden und mit Hand anzulegen an die Beseitigung der Schneemassen, zumindest so lange Warnstufe gelb auch im Verwaltungskreis Karasch-Severin herrscht. „Es reicht ihnen nicht, dass die Arbeiter von den Kreisstraßen auch begonnen haben, Gemeindestraßen freizuschieben – was überhaupt nicht in ihr Aufgabenbereich fällt – und so die Gemeinden entlasten. Jetzt erwarten die Bürgermeister auch noch, dass die von der Kreisstraßenverwaltung ihnen die gesamte Arbeit abnehmen. So geht das nicht!“ Im Banater Bergland sind alle Straßen – unter winterlichen Verhältnissen – passierbar und auch mit der Strom- und Erdgasversorgung gibt es keine ernsthaften Probleme. Vier Schulen mussten allerdings zum Beginn der Woche geschlossen werden. In den Streusiedlungen rund um Cuptoare an den Westhängen des Cerna-Gebirgszugs, in der Ukrainergemeinde Copăcele, in Zorlenţu Mare und im Kraschowa eingemeindeten Iabalcea mussten die Schulen geschlossen werden, teilte der Stellvertreter des Generalschulinspektors, Mircea Meilă, am Montag mit. Dienstag früh gab das Schulinspektorat bekannt, dass auch die Allgemeinbildenden Schulen in Grădinari sowie in den Kroatenortschaften Lupac, Vodnic, Rafnic und Klokotitsch bis auf Weiteres geschlossen bleiben müssen.