Fahrverbotsregelung für Schwertransporte

Ein neuer Anlauf des Kreisrats, den die Ratherren absegnen sollen

Reschitza - Auf der Februartagung des Kreisrats Karasch-Severin sollen einmal mehr Restriktionen des Schwerlastverkehrs auf der Tagesordnung landen. Diese sollen an den Wochenenden in Kraft treten, genau dann, wenn laut Polizei und Umweltschutzverbänden die meisten (illegalen) Holztransporte unterwegs sind. Praktisch soll an Wochenenden für alle Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen Zuladegewicht ein Fahrverbot verhängt werden.

Die Maßnahme ist umstritten, zumal inzwischen die Lobby der Holzeinschlagunternehmen im Kreisrat Karasch-Severin über eine starke Unterstützungsfraktion verfügt. Beispielsweise ist es ihr nachweislich 2012 binnen drei-vier Tagen gelungen, mittels der Initiative einiger Mitglieder dieser Fraktion (die alle aus dem Almasch-/Almăj-Tal stammten) bei der Straßenverwaltung durchzusetzen, dass eine frisch asphaltierte Straße, die bloß für Fahrzeuge bis zu 5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen war, plötzlich in eine öffentliche Straße verwandelt wurde, wo Fahrzeuge bis zu 70 Tonnen Zuladegewicht verkehren durften.

Und welch ein Zufall: Ein paar Tage vorher war der Holzeinschlag am Rande des Naturschutzgebiets in der Nähe der Comarnic-Höhle freigegeben worden, wohin diese Straße führte.

Diesmal kommt der Druck für eine Diskussion der Restriktionsmaßnahme vom Rathaus Franzdorf/Văliug und der Asocia]ia Banatului Montan, einem Tourismusverband, dem mehrere Tourismusunternehmer des Großraums des Semenik-Bergstocks angehören. Die Maßnahme, die vorgeschlagen wird, beinhaltet eine gewisse Vorsicht: Sie soll „vorerst“ für zwei Jahre gelten und vor allem an den Straßen Reschitza – Franzdorf und Franzdorf – Crivaia-Villa Klause angewandt werden, dem vor allem an Wochenenden stark genutzten Erholungsgebiet rund um die Franzdorfer Stauseen und am Oberlauf der Bersau.

Die Straßenverkehrsstelle des Kreisrats hat bereits ihre Zustimmung zu einer Verkehrsbeschränkung für Schwerlaster auf dieser Straße gegeben, die von Freitagmittag um 12 Uhr bis Montagmorgen um 6 Uhr gelten soll. Der Kreisrat soll auf seiner Februartagung nachziehen. Als Hauptgrund für die Verkehrsbeschränkung wird „der Schutz der Touristen“ angegeben, die in diesem Raum sehr viel wandern und skifahren. Außerdem sollen die frisch asphaltierten Straßenabschnitte, an denen seit mehreren Jahren gearbeitet wird, zusätzlich geschont werden.

Die Bedenken gegenüber solchen Restriktionen lauten, dass „nur vier Prozent der Schwertransporte durch Firmen aus dem Verwaltungskreis Karasch-Severin getätigt werden und mit Holz aus dem Banater Bergland beladen sind“. Womit grundsätzlich nicht deren Vorhandensein infrage gestellt wird, sondern eher auf Schwierigkeiten in der Umsetzung der Maßnahme hingewiesen werden soll und ein Hintertürchen für Ausnahmeregelungen aufgestoßen wird. Übrigens ist das fast wortwörtlich auch das „Argument“ der einheimischen Holzeinschlagunternehmen, das zudem ausdrücklich „suggeriert“, man sollte doch lieber bloß jenen Unternehmen den „Durchgangsverkehr“ verbieten, die nicht aus dem Banater Bergland kommen...

Ungewöhnlich vorsichtig (als würde er damit indirekt das nicht verstummende Gemunkel um seine mutmaßlichen Gewinnbeteiligungen am Holzeinschlag bestätigen) reagierte Kreisratspräsident Sorin Frunzăverde auf den Vorschlag – ohne allerdings verhindern zu wollen, dass er auf die Tagesordnung gesetzt wird: „Wir sitzen zwischen Hammer und Amboss. Denn dieser Verwaltungskreis ist ein großer Nutznießer von Einkünften aus dem Holzeinschlag.

Andererseits: Die Holztransporteure müssen in die Schranken gewiesen werden, also auch mit Geldstrafen überhäuft werden, wenn sie über die Stränge schlagen. Außerdem: Eine Verkehrsbeschränkung für drei Tage ist keine Strafe und ich begrüße sie in Tourismusgebieten. Aber ihre Umsetzung muss streng kontrolliert werden.“