Fanny Hensel-Mendelssohn im Radiokonzerthaus

Außerordentliches Konzert mit Starbesetzung am Dirigentenpult und für das Violin-Solo

Bukarest – Das Bukarester Rundfunkkammerorchester lädt unter der Leitung des aus Temeswar stammenden Dirigenten Gabriel Bebeșelea für Mittwoch um 19 Uhr in die Sala Radio ein, um das Werk einer der ersten Komponistinnen der Musikgeschichte zu entdecken: Fanny Hensel-Mendelssohn (1805 – 1847), die Schwester des berühmten Komponisten Felix Mendelssohn.

Das Programm im Rundfunkhaus beginnt mit der Ouvertüre in C-Dur von Fanny Hensel-Mendelssohn und wird mit dem Konzert in d-Moll für Violine und Streichorchester ihres Bruders fortgesetzt. Gastsolist des Abends ist der Geiger Valentin [erban, Gewinner des Großen Preises in der Sparte Violine beim Internationalen George-Enescu-Violinwettbewerb (Ausgabe 2020-2021). Der Konzertabend endet mit Schuberts Symphonie Nr. 1, die der österreichische Komponist im Alter von nur 16 Jahren schuf. Am Ende des Konzerts können die Zuschauer den Solisten des Abends bei einer Autogrammstunde im zentralen Foyer des Radiokonzertsaals wiedertreffen.

Fannys Beziehung zu ihrem Bruder Felix Mendelssohn war eine ganz besondere und enge. Fanny zeigte großes musikalisches Talent, sowohl als Pianistin als auch als Komponistin. Leider führte die konservative Einstellung zur eingeschränkten Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft dazu, dass Fanny nicht den Erfolg und die Bekanntheit genoss, die sie verdient hätte. Fanny Hensel-Mendelssohn starb im Alter von nur 42 Jahren an einem Herzinfarkt, während sie eines der Werke ihres Bruders dirigierte. Felix war tief betroffen vom Tod seiner Schwester. In der Musikgeschichte wird angenommen, dass er tatsächlich mit seiner Schwester starb: Nach einem Erholungsaufenthalt in der Schweiz, weniger als sechs Monate nach Fannys Tod, starb Felix in Leipzig an einer Reihe von Herzanfällen.
Gabriel Bebeșelea ist Chefdirigent der George-Enescu-Philharmonie und künstlerischer Leiter des Ensembles für historische Instrumente und des Festivals Musica Ricercata. Er war bereits Gast bei angesehenen Ensembles wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, dem Orchestre Philharmonique de Marseille, dem Barcelona Symphony Orchestra, dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Russian National Philharmonic Orchestra usw. Zu den Höhepunkten der Saison 2024/25 gehören sein Debüt mit dem Shanghai Philharmonic Orchestra, die Leitung des tourenden Tonkünstler-Orchesters und die Teilnahme mit dem Rumänischen Kammerorchester am Choriner Musiksommer und am Concertgebouw Amsterdam.

Der aus Kronstadt/Bra{ov stammende Geiger Valentin Șerban trat letztes Jahr als Solist mit dem Nationalen Rundfunkorchester und den Philharmonischen Orchestern von Kronstadt, Jassy/Ia{i, Hermannstadt/Sibiu, Bacău und Neumarkt/Târgu Mureș auf. Außerdem gab er Liederabende mit dem Pianisten Mihai Diaconescu und trat im Trio mit Dragoș Dimitriu am Klavier und Ștefan Cazacu am Cello auf. Zu seinen internationalen Auftritten gehören Konzerte in Osaka mit dem Hamonious Chamber Orchestra und dem Cellisten Răzvan Suma sowie in Österreich mit dem Kammerorchester Hartberg.