Temeswar – Anfang Juni hat das Festival für Performative Künste FAPT begonnen. Das Deutsche Kulturzentrum Temeswar/Timișoara lädt somit zur vierten Ausgabe von FAPT ein. Das Festival dreht sich diesmal um die Idee der Gemeinschaft, die Erforschung neuer Modelle des Schaffens und des Zusammenlebens und die Frage nach den Verbindungen zwischen Menschen, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Das ganze Jahr über bringt FAPT die partizipatorische Seite der Kunst zum Vorschein, indem es verschiedene Gemeinschaften in der ganzen Stadt einbezieht.
Das Festivalprogramm wird von lokalen und internationalen Künstlern für und mit den Bewohnern von Temeswar gestaltet, die ihre Gemeinschaft neu definieren oder eine solche suchen, zu der sie gehören. Die Ko-Kuratoren dieser Ausgabe sind Ciprian Marinescu (Kulturmanager), Mihai Mihalcea (Programmdirektor des Nationalen Tanzzentrums Bukarest) und Lisa Zehetner (unabhängige Dramatikerin und Produzentin).
„Der in dieser Ausgabe des Festivals vorgeschlagene Inhalt berücksichtigt nicht das Spektakuläre und zielt nicht auf das Zentrum ab, sondern ist vielmehr eine Choreographie der Verlagerung des Blicks und der Aufmerksamkeit auf weniger spektakuläre, aber ebenso relevante und wichtige Bereiche. In diesem Zusammenhang wollten wir keine künstlichen Bedürfnisse und Inhalte einführen, die von Konstruktionen außerhalb des Ortes ausgehen, sondern vielmehr eng mit dem sozialen Gefüge von Timișoara verbunden sein, durch Ideen, Künstler und Praktiken, die bereits vor Ort wirken und sich nicht unbedingt an diejenigen richten, die bereits mit dem Kreislauf der offiziellen Kultureinrichtungen und -veranstaltungen verbunden sind. Wir wollten, dass der kulturelle Akt nicht zu einem festlichen Moment wird, sondern zu einem Prozess, der den Teilnehmern Werkzeuge an die Hand gibt, die zu möglichen Verbündeten in ihrem täglichen Leben werden“, sagt der Ko-Kurator von FAPT 2023 Mihai Mihalcea.
Die Veranstaltungsreihe innerhalb des Festivals ist am 1. Juni mit einem ersten Projekt gestartet worden. „Reconnect“ besteht aus fünf kreativen Treffen in der Gemeinschaft, von denen vier im öffentlichen Raum (im Wasserwerk-Park in der Nähe der Märchenbrücke/Podul de Poveste) stattfinden, und zielt darauf ab, die Verbindungen und die Arbeit, die innerhalb der kreativen Gemeinschaft „Croșetăm povești și poduri“ („Wir häkeln Geschichten und Brücken“) begonnen wurde, zu entwickeln und zu intensivieren, aber auch die Entstehung einer gemeinsamen Subjektivität zu fördern, die durch künstlerische Werkzeuge zum Zusammenhalt beiträgt und kollektive Aktivitäten hervorbringt, die den Teilnehmern die Schaffung eines Zugehörigkeitsgefühls ermöglichen. Eine zweite Begegnung wurde für den aktuellen Mittwoch, dem 7. Juni, im „Sankt Francisc“-Sozialzentrum für Obdachlose organisiert. Eine weitere wird am Samstag, dem 10. Juni, im Wasserwerk-Park an der Märchenbrücke ausgetragen. Der Häkelworkshop mit den Künstlerinnen Anca Mircu und Livia Mateiaș findet ab 17 Uhr statt. Ein weiterer Häkelworkshop an der Märchenbrücke wird am darauffolgenden Samstag, dem 17. Juni, angeboten, am 1. Juli ein Modellierworkshop.