„Anlässlich des Faschings liefen auf den Straßen von Reschitza die Verkleideten herum. Gewöhnlich erreichte der Fasching am Faschingssonntag seinen Höhepunkt. Die Verkleideten durchstreiften die Straßen allein oder in Gruppen, die Straßen waren voller Zuschauer. Das gesamte Bersautal tönte von den Rufen, vom Klang der Glöckchen, Freudenschreien und Klagen, von Tönen unterschiedlichster Intensität und Tonalität, vom Akkordeonklang und anderen musikalischen Instrumenten. Die Kinder liefen den Verkleideten nach und riefen ‘Ripp-Ripp-halli-pupp!’“ So beschrieb Alexander Tietz das Faschingstreiben in Reschitza, wie er es in der Zwischenkriegszeit erlebt hat. Ältere Menschen erinnern sich noch mit Nostalgie an diese Zeiten. Alle erzählen von einer ungewöhnlichen Atmosphäre zur Faschingszeit zwischen den beiden Weltkriegen in Reschitza. Die gesamte Bevölkerung der Stadt war an den Tagen des Letztfaschings auf der Straße oder in der Vielzahl von Lokalen der Reschitzaer Altstadt, wo abends und die ganze Nacht durchgefeiert wurde. Die Vielzahl der Masken wurde von den Zuschauern geschätzt. Am Faschingsdienstag zu Mitternacht wurde symbolisch der Fasching verbrannt und begraben. Daraufhin begann mit dem Aschermittwoch die österliche Fastenzeit.
Leider haben der Zweite Weltkrieg und seine Folgen unmittelbar danach die Faschingszeit „eingefroren“. Erst in den 1970er Jahren hat das Reschitzaer Deutsche Operettenensemble, das führend war in der deutschen Kulturtätigkeit im Oberen Bersautal, die Tradition wiederbelebt und erste Faschingsbälle organisiert, wo bald bis zu 1200 Gäste teilnahmen. Aufgespielt haben deutsche Musikensembles aus der Banater Ebene, aber auch aus Reschitza. Auch diese Neuaufnahme der Tradition wurde durch den Bruch gestoppt, den die Auswanderung auslöste. Auch das Operettenensemble löste sich auf. Ab Mitte der 1980er Jahre gab es keine Faschingsbälle mehr.
Den ersten Faschingsball nach der Wende organisierten wir 1991, damals durch den Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Seither ist kein Jahr mehr ausgelassen worden, ausgenommen die Pandemie. In diesem Jahr sieht das Faschingsprogramm in Reschitza vielfältig aus. Einen Querschnitt davon gibt es nun in den folgenden Zeilen:
12. Februar, 16.30 Uhr, Forumssitz Reschitza (Oituz-Straße 6):
Nudelparty der Erwachsenen. Mit dem „Franz Stürmer“-Chor Reschitza (Dirigentin: Elena Cozâltea), mit der „Intermezzo“-Musikgruppe (Koordination: Lucian Duca), mit Marianne & Petru Chirilovici und mit der „Resicza“-Musikgruppe (Koordination: Iuliu Fazakas)
15. Februar, 16.00 Uhr, Forumssitz Reschitza (Oituz-Straße 6):
Nudelparty der Kinder und Jugendlichen
24. Februar, 17.30 Uhr, Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek Reschitza:
Foto-Ausstellung aus dem Archiv des Vereins „Dirndl und Lederhosen“ aus Tschelnik/Anina
27. Februar, 12.00 Uhr, Galerie der Kreisbehörde für Kultur Karasch-Severin, Reschitza
Ausstellung „Karneval der Farben“ (XVII. Auflage) der Künstler Doina und Gustav Hlinka (Koordinatoren des Malerei-Kreises „Deutsche Kunst Reschitza“)
1. März, 18.30 – 23:45 Uhr, Restaurant „Dușan și Fiul Sud“ in der Lupaker-Straße in Reschitza:
Großer Faschingsmaskenball (33. Auflage)
Kulturprogramm. Maskenaufmarsch und Preiskrönung der besten Masken für Kinder und Erwachsene
3. März, 17.00 Uhr, Forumssitz Reschitza (Oituz-Straße 6):
Krapfenparty der Kinder und Jugendlichen
4. März, 16.30 Uhr, Forumssitz Reschitza (Oituz-Straße 6):
Letztfaschingsunterhaltung 2025: Krapfenparty der Erwachsenen. Mit dem „Franz Stürmer“-Chor Reschitza (Dirigentin: Elena Cozâltea), mit der „Intermezzo“-Musikgruppe (Koordination: Lucian Duca), mit Marianne & Petru Chirilovici und mit der „Resicza“-Musikgruppe (Koordination: Iuliu Fazakas).