Faschingstreiben 2024 in Tschelnik

Foto: Erwin Josef Țigla

Tschelnik - Es gibt Eigeninitiativen, die dazu beitragen, dass alte Sitten und Bräuche der Banater Berglanddeutschen nicht in Vergessenheit geraten. So haben Gäste von überall auch in diesem Jahr in der Faschingszeit miterlebt, wie sich die Bewohner des Aninaer Ortsteils Tschelnik/Celnic engagieren, Fasching intensiv zu betreiben, obwohl sie alles im Alleingang machen, ohne weitere Unterstützung, oder hie und da nur mit wenig Unterstützung. 

Eine Familie dieses Stadtteils am Eingang von Anina aus Richtung Reschitza, Familie Kugler, organisiert mit Unterstützung vieler Helfe-rinnen und Helfer, die hier wohnen oder für diese Faschingstage wieder aus der halben Welt zurückkommen, seit einigen Jahren das Faschingstreiben auf den Gassen des Stadtteils. Alte Faschingskostüme werden Wochen vorher vorbereitet, Hausfrauen backen fürs Fest die traditionellen Krapfen. Die Männer sind bestrebt, ein echtes Gulasch im Kessel für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorzubereiten. Auch in diesem Jahr war die Teilnehmerzahl groß. Animiert zum Aufmarsch durch die beiden Hauptgassen des Stadtviertels wurden sie durch die Anina-Steierdorfer Blasmusik unter Dumitru Omescu jr. Sonia Kugler, Herz und Seele des Narrentreibens, trug in Deutsch und Rumänisch eigens zu diesem Anlass geschriebene lustige Reime vor, die jeweils bei einzelnen Häusern über deren Bewohner so manche „Tugenden“ öffentlich kundgaben… In bester Tradition der früher zur Faschingszeit im ganzen Banater Bergland (Neukaransebesch, Wolfsberg, Weidenthal – hier das „Flachsbau´n“) üblichen, nicht ganz improvisierten Volkstheater-Aufführungen.

Die Stimmung an diesem Nachmittag des 4. Februar 2024 war einmalig. Selbst das Wetter hat mitgespielt, obwohl es am Morgen noch heftig regnete. Tschelnik, Oheiii, widerhallten an diesem Sonntagnachmittag die Tschelniker Gassen…