Kronstadt - In der Kronstädter Inneren Stadt wächst die Unfallgefahr, die von herabfallenden Ziegelsteinen und Mörtelstücken ausgeht. Der Zustand alter Gebäude im Stadtzentrum und die Maßnahmen, die getroffen werden sollten, um Häuser oder zumindest deren Fassaden zu sanieren, bildeten das Thema der Pressekonferenz, die Forums-Stadtrat Christian Macedonschi am Montag beim Sitz des Kronstädter Forums bestritt.
Im Vorjahr ereignete sich in der Langgasse ein tödlicher Unfall, als losgelöste Putzfragmente eine Passantin erschlugen. Solche Zwischenfälle könnten sich wiederholen – die provisorischen Absperrungen an Gehsteigen in Straßen mit starkem Fußgängerverkehr (z. B. Klostergasse, M. Weiss-Gasse, Waisenhausgasse) sind eine Notlösung, die das Ärgste gerade noch verhindern.
Macedonschi sprach von einem „Warnruf“, der die Stadtverwaltung endlich bewegen sollte, in dieser Sache schnell und effizient einzugreifen. Dafür müssten die bürokratischen Hindernisse beseitigt werden, die mit der Erteilung eines Baueingriffs im alten Stadtzentrum verbunden sind.
Oft dauert es sechs bis acht Monate um sämtliche Bewilligungen und Unterlagen vorlegen zu können. Es gäbe die Möglichkeit „Paten“ zu finden (Banken, Firmen, Unternehmer), die solche Fassadensanierungen finanzieren und dafür zum Beispiel eine kleine Tafel mit ihrem Logo als „Dankeschön“ an der Immobilie anbringen dürfen. Bisher seien Reparaturarbeiten oft hart am Rande des gesetzlichen Rahmens durchgeführt worden, was auch seitens der Stadtverwaltung inakzeptabel sei.
Macedonschi unterstrich die Notwendigkeit, einen für Restaurierungen zuständigen Facharchitekten im Dienste der Stadt einzustellen. Nicht verfehlt wäre es, so Macedonschi, sogar einen „Managerposten“ für die Innere Stadt auszuschreiben, der neben Sanierungsmaßnahmen, auch zuständig wäre für Kulturveranstaltungen, Straßenmusikanten und vieles, was mit dem öffentlichen Leben in der Inneren Stadt zu tun hätte.
Dieser Stadtteil, zu dem noch Langgasse, Mittelgasse und weitere Straßen aus der Altstadt zugeteilt werden können, sei eigentlich mit einem „Arbeitgeber“, sogar dem größten der Stadt zu vergleichen, weil es da viele Arbeitsplätze gebe, die wichtig fürs öffentliche Leben sowie für den Fremdenverkehr sind.
Macedonschi will nun in der nächsten Stadtratsitzung die Gründung eines Fachausschusses für Sanierung vorschlagen und diesbezüglich auch die Meinung der Architektenkammer einholen sowie einen Erfahrungsaustausch mit Hermannstadt/Sibiu initiieren.