Reschitza - Fast gleichlautend schreiben die Print- und Internet-Medien des Banater Berglands, aufgrund „der Lobby, die Innenminister Ion Marcel Vela beim Gesundheitsministerium gemacht hat“, habe „das Notfallkrankenhaus des Landkreises Karasch-Severin (SJU) in Reschitza ein drittes Testgerät für Covid-19 bekommen“. Das Gerät ist noch nicht einsatzfähig, weil es zunächst aufgebaut werden muss.
Dazu Waldemar Murgu, der Interimsleiter des Reschitzaer Notfallkrankenhauses: „Es ist das dritte Gerät vom Typ PCR, das uns überantwortet wurde. Das erste ist ein kleineres Gerät, das das Rathaus Reschitza für uns angekauft hat. Das kann auch andere Analysen durchführen, nicht nur PCR, es eignet sich auch zur Identifizierung von Infektionen, Heliobacter u. a., arbeitet mit Blutproben und wird also von uns jetzt vorwiegend für andere Zwecke verwendet. Dann haben wir ein Gerät, das der Kreisrat Karasch-Severin gekauft hat, eigens für Covid-19-Teste, und nun das dritte Gerät, das zu unseren Gunsten Innenminister Vela vermittelt hat. Letzteres ist ein komplexeres Gerät, mit drei Kammern, und es kann rund 90 Proben in zweieinhalb Stunden genau bestimmen. Vorläufig stehen bei uns etwa drei Viertel des Geräts. Einige Dinge vom Institut für Atomphysik in Wien stehen noch aus. Ich glaube aber, dass wir die Covid-Teste damit bald beginnen können.“
Es handle sich um ein PCR-real-time-Gerät, das Proben aus dem Nasen- und Rachenraum untersucht. Die Genauigkeit von Blutproben liegt unter jener der Untersuchungen von Proben aus dem Rachen- und Nasenraum, bleibt also hinter denen von PCR-Geräten zurück. Das Notfallkrankenhaus Reschitza will nun mit dem neuen Gerät gebührenpflichtige Covid-Teste auf Wunsch der Bevölkerung vornehmen. Dazu sucht Murgu jetzt eigens einen Arzt, der auf Molekularbiologie spezialisiert ist.
„Ich werde das Organigramm des Labors des Krankenhauses ändern müssen, damit wir den neuen Facharzt eigens für die Durchführung der privat geforderten – also auch privat bezahlten – Analysen anstellen. Wie teuer die werden, ist momentan noch nicht genau voraussagbar, aber ich denke, es wird sich rund um die 300 Lei/Test handeln, so wie das überall der Fall ist.“
Zu Beginn der vergangenen Woche gab es seit Ausbruch der Pandemie im Banater Bergland 201 Erkrankungen, Ende der Woche waren es 233. Auch das Banater Bergland befindet sich hinsichtlich der Zahl der Ansteckungsfälle auf dem aufsteigenden Ast. Die meisten Fälle kommen gegenwärtig aus dem Umfeld ins Munizipalkrankenhaus Karansebesch. Ebendort sind auch die häufigsten Todesfälle verzeichnet worden. Für zwei Ortschaften gilt die durchgängige Mund- und Nasenschutzpflicht in der Öffentlichkeit: für das Dorf Iaz (ADZ berichtete) und die Gemeinde Eftimie Murgu/Rudăria. In beiden Fällen haben sich der Katastrophenschutz und die Gemeindeleitungen einvernehmlich als Vorbeugemaßnahme auf eine 14-tägige Tragepflicht von Masken in der Öffentlichkeit geeinigt.