Hermannstadt – Es scheint, als ob der Fußball nach Hermannstadt/Sibiu zurückkehrt. Erst im Juni sicherte sich der erst im Frühjahr 2015 gegründete Verein FC Hermannstadt, mit zwei Siegen über Gilortul Târgu Cărbuneşti, die Qualifikation zur dritten Liga. In der vergangenen Woche folgte ein weiterer Sieg über den Kreispokalsieger FC Avrig aus Freck und der damit verbundene Gewinn des Hermannstädter Superpokals. Seit dem Wochenende dürfen sich die Spieler nun auch nationaler Meister im Mini-Fußball nennen.
Zum Finalturnier nach Deva und Hunedoara waren insgesamt 16 Mannschaften angereist, die sich zuvor über regionale Ausscheidungsturniere qualifiziert hatten, um den Landesmeister zu ermitteln. Nach einer anfänglichen Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Chedra Tax Ploieşti konnten sich die Hermannstädter allerdings gegen AJAX Galaţi und Dr. Brown’s aus Neustadt/Baia Mare durchsetzen. Im Viertel- und Halbfinale folgten weitere Siege über die Tanzmannschaft aus Bukarest respektive AEK Oradea aus Großwardein, ehe es im Finale zum Wiedersehen mit Chedra Tax Ploieşti kam. Nach Ende der beiden Halbzeiten von jeweils 20 Minuten stand es 1:1, sodass ein Siebenmeterschießen herhalten musste. Hier hatten die Hermannstädter die besseren Nerven und konnten drei Mal treffen, während Ploieşti lediglich zwei Tore gelang.
Als nationaler Meister wird der FC Hermannstadt Rumänien vom 23. bis 25. September bei der ersten Minifootball Champions League in Marburg an der Drau/Maribor (Slowenien) vertreten. Auf internationaler Ebene konnte die rumänische Auswahl bereits sechs Mal in Folge die Europameisterschaft im Minifußball gewinnen. Die Dominanz der heimischen Kicker hat gleichwohl eine sehr simple Erklärung. Während hierzulande an allen Ecken Kunstrasenplätze entstehen auf denen „Six-a-side“ (Sechs auf einer Seite) gespielt wird, sind rund um den Globus die „Five-a-side“-Variante beziehungsweise Futsal die ungemein beliebteren Spielvarianten.