Temeswar – Der Rektor der West-Universität Temeswar und Vizepräsident der regierungsunabhängigen Koalition für die Modernisierung Rumäniens, Prof. Dr. Marilen Pirtea, hat am Dienstag Gespräche zu verschiedenen bildungspolitischen Themen mit dem rumänischen Premierminister, Mihai Tudose, geführt. Der Rektor der größten Universität in Westrumänien betonte im Rahmen der Diskussionen, wie wichtig es sei, eine Lösung zu finden, damit die Universitäten die von der Regierung beschlossenen oder per Gerichtsprozess gewonnenen Gehaltserhöhungen decken können. Die Regierung müsse so schnell wie möglich die Gesetzeslücke, was die Besteuerung von Forschern betrifft, beseitigen, ist der Rektor überzeugt. „Das jüngste Finanzierungsproblem des Systems ist die Erhöhung des Zuschlags für Doktoren von 150-200 auf 725 Lei. Diese Zuschlagserhöhung bringt einen extrem hohen Finanzaufwand mit sich und das sogar für wirtschaftlich stabile Unis. Viele Bildungseinrichtungen werden diese Summen nicht begleichen können. Die Universitäten müssten jährlich 70 Millionen Lei zusätzlich zahlen“, schreibt Marilen Pirtea in einer Pressemitteilung. Infolge der Diskussionen stellte sich heraus, dass für diese Sparte vorläufig keine Mittel vorgesehen sind, wobei eine mögliche Lösung bis zum Jahresende gefunden werden soll. Insgesamt 84 Millionen Lei sollen für Prozesse beglichen werden, weitere 217 Millionen Lei, die den Menschen zukommen müssten, befinden sich momentan noch in der Warteschleife, informierte der West-Uni-Rektor.
Eine andere Situation betrifft die jungen Forscher. Marilen Pirtea ist überzeugt, dass das Gesetz diesen Leuten Steuerbefreiungen, nach dem Modell der IT-Mitarbeiter, gewähren müsste. Die Situation soll sobald wie möglich gelöst werden, hieß es während der Diskussionsrunde. „Wir hoffen, die jungen Leute zu überzeugen, an unseren Universitäten zu bleiben und zu forschen, denn die fehlende finanzielle Motivation ist unser Hauptproblem“, sagte der Rektor.
Ein Anliegen, welches bis zum Beginn des akademischen Jahres gelöst werden soll, bezieht sich auf das Konzept der Beförderung im Unterschied zur Stellenausschreibung. Momentan müssten die Stellen ausgeschrieben werden, wobei oft nur ein Kandidat für den betreffenden Posten in Frage kommt – eine „Hypokrisie“, findet Rektor Pirtea. „Die Beförderung würde den jungen Leute, die ihre Fähigkeiten bewiesen haben, ermöglichen, die Karriereleiter zu erklimmen, und Kandidaten außerhalb der Uni könnten per Stellenausschreibung eine akademische Laufbahn einschlagen“, betonte Prof. Dr. Marilen Pirtea.