Feier in Neupalota: 200 Jahre seit der Grundsteinlegung der römisch-katholischen Kirche

Die Bischöfe Martin Roos und László Böcskei im Gespräch mit den Trachtenträgern. Fotos: DFD Großwardein

Die Kirche in Neupalota ist 200 Jahre alt.

Neupalota – Am 15. und am 16. Juni feierte die Gemeinschaft von Palota ein bedeutendes Ereignis: 200 Jahre seit der Grundsteinlegung der römisch-katholischen Kirche, eine Initiative des Grafen von Palota, Johann Maria Frimont. Während einer Schlacht versprach er, sollte er mit dem Leben davonkommen, eine Kirche in Palota zu bauen, in einem Dorf, das er als Geschenk vom König von Österreich erhalten hatte. Er überlebte nicht nur, sondern wurde auch großzügig belohnt und nutzte die erhaltenen Gelder, um die schöne Kirche im Dorfzentrum zu errichten und 25 schwäbische Familien aus Deutschland anzusiedeln.

Die Feier begann am Samstag um 15.30 Uhr mit einem vielfältigen Kulturprogramm. Die Vorsitzende des DFD Neupalota, Angela Tencuț, begrüßte die Gäste, gefolgt von den Reden des Vorsitzenden der DFD Bihor, Norbert Heilmann, des Lokalratmitglieds Roland Osvald und des stellvertretenden Vorsitzenden des DFD Nordsiebenbürgen, Walter Übelhart, der auch die Grüße des Vorsitzenden Josef Hölczli überbrachte.
Auf der Bühne traten zahlreiche deutsche Tanzgruppen aus der Region Nordsiebenbürgen und aus dem Banat auf. Die deutschen Chöre Temeswarer Liederkranz, der Chor des DFD Großwardein und Ariana Marincaș verzauberten das Publikum mit wunderbaren Aufführungen.

Die Multikulturalität der Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit der Tänzer der Volkstanzgruppe Plaiurile Cri{ului Repede aus der Gemeinde Sântan-drei und des Chors der Slowaken aus Grosswardein deutlich, gefolgt von der Rede des Honorarkonsuls der Slowakischen Republik, Miroslav Jabloncsik.

Am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr zogen die Kulturgruppen in einem traditionellen Marsch durch das Dorf, um die Dorfbewohner zur Kirchweih einzuladen. Um 10.30 Uhr wurden Seine Exzellenz Bischof László Böcskei und der emeritierte Bischof von Temeswar, Martin Roos, am Dorfeingang von den Kulturgruppen und dem Kirchlichen Rat empfangen.

Der Gottesdienst um 11 Uhr war ein zentraler Moment der Feier, zelebriert von den beiden Bischöfen und einer Gruppe von Priestern, die die Bedeutung der Bewahrung der Religion, Traditionen und der deutschen Sprache sowie das spirituelle Erbe des Kirchenpa-trons, des Heiligen Antonius von Padua, hervorgehoben haben. An dem Gottesdienst nahm auch der Generalvikar Mihai Vătămănelu von der mit Rom unierten griechisch-katholischen Diözese aus Grosswardein teil.

Im Rahmen des Gottesdienstes betonte der Bischof von Großwardein, László Böcskei: „Zu einem solchen Anlass müssen wir uns vor unseren Vorfahren verneigen, an die Gemeinschaft und die Familien denken, die uns dieses schöne Erbe bewahrt haben. Neben dem Kirchenfest ist dies auch ein Fest des Glaubens, den auch Johann Maria Frimont erlebte und der auf Gottes Hilfe hoffte. Dank des mit ihm geschlossenen Bundes wurde er gerettet und baute diese Kirche. Die Kirche lädt uns auch heute noch ein, sich zu treffen; der damals gesäte Samen arbeitet weiter und verwandelt die Kirche in einen Ort, an dem Licht, geistige und intellektuelle Nahrung, Gottes Geschenk, gewährleistet sind“, sagte er.

Der deutsche Prediger des Gottesdienstes, der emeritierte Bischof von Temeswar, Martin Roos, betonte die Wichtigkeit der Einheit und bezog sich dabei auf die deutsche, rumänische und ungarische Gemeinschaft. „Wir können verschieden sein, aber diese Einheit im Glauben stärkt und hält die Gemeinschaft ständig zusammen“, erklärte der Bischof. Der Gottesdienst endete mit einer traditionellen Prozession.

Nach dem Gottesdienst fanden Kranzniederlegungen im Gedenken an Graf Johann Maria Frimont durch verschiedene Organisationen statt: die Gemeinde Sântandrei, vertreten durch Bürgermeister Marcus Ioan, der Gemeinderat Sântandrei, das DFD Nordsiebenbürgen, Banat, Bihor, die römisch-katholische Pfarrei Palota und der Landwirtschaftliche Verein Frimont.

Die Feierlichkeiten endeten mit einem gemeinsamen Mittagessen, nach dem sich die Gastgeber und Gäste nur schwer verabschieden konnten.