Feierliche DSD2-Vergabe des Goethe-Kollegs

Schüler des Goethe-Kollegs mit ihren Lehrern bei der Überreichung der Sprachdiplome | Foto: Monica Strava

Bukarest – Am Dienstag haben die Schüler des Goethe-Kollegs in Anwesenheit ihrer Eltern, sowie zahlreicher Lehrkräfte des Kollegs, inklusive der Spezialklasse, von Vertretern der Deutschen Botschaft in Bukarest, aber auch anderer Bildungseinheiten in deutscher Sprache in Bukarest, der Wirtschaftsakademie über die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre in Fremdsprachen FABIZ, des rumänischen Bildungsministeriums und der Zentralstelle für Auslandsschulwesen ZfA in der Aula Magna der Bukarester Wirtschaftsakademie ihre DSD II-Sprachdiplome erhalten.

Bei dem von Sabine Maja Schlattner, ZfA-Fachberaterin für Deutsch in Süd- und Ostrumänien sowie in der Republik Moldau moderierten Event hielten die Ehrengäste den anwesenden Schülern kurze Ansprachen zu den Vorteilen der Deutschkenntnisse und zu den zahlreichen Möglichkeiten sowohl für das eigene Leben, als auch für die Karrieretätigkeit. Als Gastgeber und Organisator durfte T²nase Stamule, Dekan der FABIZ, in einer einfachen, den Schülern angepassten Ansprache die FABIZ vorstellen und auf die erfreuliche wirtschaftliche Zukunft Rumäniens hinweisen: Seit EU-Beitritt sei unser Land wirtschaftlich ständig gewachsen, wobei die wirtschaftliche Prognose für die nächsten 20 Jahre überaus erfreulich sei. Die Gasreserven im Schwarzen Meer sollten in den nächsten Jahren zu einer wahrhaftigen industriellen Revolution des Landes und zu zahlreichen wirtschaftlichen Opportunitäten führen. Gleichzeitig würden die zahlreichen Infrastrukturarbeiten für unser Land, welches an der „Außengrenze des Imperiums“ liegt, wie sich Stamule bildlich ausdrückte, riesige Gelegenheiten mit sich bringen. „Diese Gelegenheiten werden eurer Generation gehören“, prophezeite Stamule. „Die nächsten 20 bis 30 Jahre werden die beste wirtschaftliche Periode unseres Landes sein“, fügte er hinzu und betonte, dass dieses Wachstum viele „kluge Menschen“ gerade aus den Reihen der anwesenden Schülern benötigen würde. Grundsatz dafür sei eine entsprechende Ausbildung, wobei natürlich die FABIZ mit ihren zahlreichen Partnerschaften sowohl im akademischen Milieu als auch in der Geschäftswelt und dessen internationalen Akkreditierungen eine beständige Basis bieten kann.

Im Anschluss durfte Eva Vlad die Schüler im Namen der Deutschen Botschaft und S.E. Dr. Peer Gebauer, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest beglückwünschen: „Das Deutsche Sprachdiplom ist ein Zeichen, dass ihr etwas Besonderes erreicht habt“, ermutigte sie die Schüler. Das Sprachdiplom sei ein „Trumph in der Hand“, welches zahlreiche Möglichkeiten und viele neue Wege eröffnen würde, entweder über ein Studium in Deutschland oder aber über ein Studium in einem der über 70 deutschen Studiengänge in Rumänien. Ebenfalls würde das deutsche Sprachdiplom auch „tolle Jobmöglichkeiten“ eröffnen, betonte Vlad. Sie ermutigte die Schüler, die deutschen Bildungseinrichtungen in Rumänien für Rat und Tat anzusprechen: der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD, das Goethe-Institut oder die Zentralstelle für Auslandsschulwesen ZfA sowie die Deutsche Botschaft in Bukarest.

Die Vorteile des Sprachdiploms im Sinne eines Zugangs zu den deutschen Bildungseinheiten in Rumänien und in Deutschland sowie im Karriereleben wurden auch vom Leiter des Goethe-Kollegs Sebastian Stoica unterstrichen.

Alexandra Tudor, Fachreferentin für Deutsch als Muttersprache im rumänischen Bildungsministerium, erinnerte die Schüler daran, dass sie selbst vor Jahren die DSD-Prüfung bestanden hatte und somit deren Anstrengungen aus eigener Erfahrung kennt. Die DSD-Prüfung sei „nicht nur eine Sprachprüfung“, sondern würde zahlreiche wichtige Kompetenzen fördern, die im weiteren Leben wichtig sein würden, vom Aufbau einer Inhaltsangabe und einer Graphikanalyse, bis hin zur Formulierung einer eigenen Meinung und deren Verteidigung.

„Mit eurem Diplom gehört ihr zu einer großen internationalen Gemeinschaft“, schlussfolgerte in ihrer Abschlussrede Maja Sabine Schlattner, ZfA-Referentin für Süd- und Ostrumänien und für die Republik Moldau. Gleichzeitig dankte Schlattner allen am DSD-Diplom teilnehmenden Lehrkräften für deren Bemühungen, den Schülern die deutsche Sprache beizubringen, inklusive der neulich geänderten Schulleitung unter Frau Rodica Ilinca, unter deren Obhut die Prüfungen eigentlich stattgefunden haben. „Jemand der nur eine Sprache spricht ist ein Mensch, aber jemand, der zwei Sprachen spricht gilt als zwei Menschen“, betonte Schlattner, sich auf ein arabisches Sprichwort beziehend. Die Mehrsprachigkeit würde ein erweitertes Weltbild bieten und das humanistische Weltverständnis erweitern.

Vor der tatsächlichen Überreichung der Sprachdiplome an die Schüler führte die von Schauspieler Alex Moustache geführte Theatergruppe „Wahnsinn“ des Goethe-Kollegs einen kurzen Sketch vor.

„Es war sehr interessant, mitzumachen und insbesondere zu erfahren, dass es in den nächsten 20 Jahren in Rumänien gut sein wird und dass ich mit der Deutschen Sprache gute Chanchen habe, mehr Geld zu verdienen“, erklärte ein teilnehmender Schüler aus der 9. Klasse.