Ferdinandsberg mit zweierlei Maß behandelt

Initiative der PNL-Abgeordneten Valeria Schelean vorerst gescheitert

Ferdinandsberg – Im Rahmen ihrer wöchentlichen Pressekonferenz, die sie beim Sitz der PNL in Reschitza/Reşiţa einberuft, hat die PNL-Abgeordnete und –Vizepräsidentin Valeria Schelean zugegeben, dass ihre Demarchen zur Unterstützung der Entlassenen des in russischem Besitz befindlichen insolvent erklärten Mechel-Werks von Ferdinandsberg/Oţelu Roşu  gescheitert sind. Sie war gemeinsam mit dem PNL-Europaabgeordneten Marian-Jean Marinescu vorgegangen und hatte versucht, für die rund 400 Entlassenen aus dem EU-Fonds für Adjustierungsprobleme wegen Globalisierungsfragen Geld lockerzumachen.

Der Vorgang war gleich jenem, welchen die Regierung Ponta erfolgreich für die Entlassenen der Mechel-Werke von Târgovişte und Câmpia Turzii durchgeführt hatte, nur ist er im Falle Ferdinandsberg – welches die Ponta-Regierung 2013 „übersehen” hatte – mangels Unterstützung seitens der Regierung, gescheitert. Damit ist einmal mehr das selbe Problem von der Regierung V. Pontas mit zweierlei Maß gemessen worden. Der Europaabgeordnete bekam nämlich auf seine Interpellation hin zur Antwort, die Ponta-Regierung habe bloß für Târgovişte und Câmpia Turzii um Unterstützung gebeten.

Das sei ein „außerordentlich tristes Zeugnis” für das Wirken einer Regierung, die nach untransparenten Prinzipien arbeitet, schlussfolgerte die PNL-Abgeordnete, und ein Zeichen der sträflichen Interessenlosigkeit dieser Regierung manchen Räumen Rumäniens gegenüber: „Kollege Marinescu und ich haben ausdrücklich die Regierung aufgefordert, sich unserer Initiative für die ehemaligen Arbeitnehmer von Ductil Steel Ferdinandsberg anzuschließen – aber sie hat keinen Finger gerührt!”, sagte die Ko-Präsidentin der Karasch-Severiner ACL.

Bei der Pressekonferenz war auch der Ex-Gewerkschaftschef von Ductil Steel, Victor Sabău, anwesend, der ein dramatisches Bild der Entlassenen entwarf: „Die Ehefrauen der Hinausgeworfenen, einschließlich meine Frau, sind dem allgemeinen Trend gefolgt und mussten nach Italien, Deutschland und Österreich in den Altenpflegedienst fahren, um unsere Familien durchzubringen. Findet das jemand normal? Selbst Sozialhilfen aus der EU zu empfangen, auch das finde ich nicht normal, zumal wir alle arbeitsfähig und –willig sind. Gestern sah ich im Zentrum von Ferdinandsberg einen mit Öl, Mehl, Zucker und anderen Grundnahrungsmitteln vollbeladenen Lkw der EU. Einerseits stehen wir darauf an, andrerseits ist es unwürdig, diese Unterstützungen als voll Arbeitsfähige anzunehmen!”

Valeria Schelean versicherte, dass sie damit ihre Demarchen zugunsten der Entlassenen von Ferdinandsberg – gemäß ihrem öffentlichen Versprechen von 2012 – nicht für abgeschlossen betrachtet. „Als Juristin bin ich auf der Suche nach rechtlichen Lösungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Ductil Steel, von denen die Entlassenen profitieren könnten, denn den ehemaligen Arbeitsnehmern stehen noch Gelder zu, für welche sie gearbeitet haben. Sie könnten ja auch aus dem Erlös der Grundstücke des Unternehmens bezahlt werden, die Ductil Steel im Bistra-Tal besitzt. Dazu gibt es den Präzedenzfall Kalan/Călan.”