Neumoldowa – Sviniţa, die östlichste Ortschaft des Verwaltungskreises Karasch-Severin, die am Nordufer des Donaustausees Eisernes Tor I liegt, war am Wochenende wieder Schauplatz des Festivals der Feigen, bei dem jede Hausfrau ihre Spezialität zum Kosten und Kaufen anbieten konnte – vor allem Feigenmarmelade und –konfitüre, die entlang der Hauptstraße auf improvisierten Verkaufs- und Verkostungstischen feilgeboten werden.
Sviniţa, das gegenüber dem prähistorischen Fundort einer der ältesten Kulturen der Welt, Lepenski Vir, am serbischen Donauufer liegt und dessen Hausberg mit seinen Konturen offensichtlich das Vorbild für den trapezförmigen Grundriss der Hütten von Lepenski Vir abgab (deren kurze Seite mit der Herdstelle und den Hausidolen – große geschliffene Flusssteine mit rudimentärer Bearbeitung zu Fischköpfen mit fleischigem Mund und Glupschaugen – stets auf das heute rumänische Ufer ausgerichtet ist), ist die wohl einzige Ortschaft Rumäniens, „wo Feigen wie Unkraut wachsen“ und wo es kein Haus ohne ein Dutzend Feigenbäume gibt. Die hier hergestellte Feigenmarmelade und die Feigenkonfitüren sind von den Bewohnern urheberrechtlich geschützt und beim Nationalen Patentamt OSIM patentiert worden.
Spezialität für Männer ist der starke und klare Feigenschnaps, ebenfalls eine weithin bekannte ortsspezifische Marke. Alle paar Jahre werden im Rahmen des Festivals der Feigen auch Wettbewerbsvergleiche zur Ermittlung der besten Feigenmarmelade und des besten Feigenschnapses organisiert. Die Sieger erfreuen sich unter den Ortsbewohnern, trotz Neids, besonderer Hochachtung.