Temeswar/Gottlob – Zwischen dem 22. und 26. Juli heißt es wieder „Film ab!“ für Filmbegeisterte. Die zweite Auflage des Festivals „Ceau, Cinema!“ beginnt am Mittwoch in Temeswar/Timişoara und wird zahlreiche europäische Filme vorstellen. Insgesamt 20 Spielfilme (Fiction, Dokumentarfilme, Trickfilme), viele davon werden zum ersten Mal in Rumänien gezeigt, und zahlreiche Kurzfilme. Begegnungen mit Schauspielern, Regisseuren und Filmkritikern, Debatten und Workshops – alles steht auf dem Programm der fünf vollen Festivaltage.
Das Filmfestival beginnt am Mittwoch mit dem Dokumentarfilm „Chuck Norris vs Comunism”, von Ilinca Călugăreanu. Der Film erzählt über die Zeiten während des Kommunismus in Rumänien, als Videokasetten illegal ins Land geschmuggelt und von Irina Margareta Nistor ins Rumänische synchron gesprochen wurden. Die Filmvorführung ist für Mittwoch, um 22 Uhr im Capitol-Sommergarten geplant. Zum ersten Mal findet innerhalb des Festivals auch ein Wettbewerb statt. Filmemacher aus über 15 Ländern stellen ihre Produktionen vor. Sieben Filme wurden ausgewählt (vier Fiction- und zwei Dokumentarfilme) und blieben im Wettbewerb. Der große Preis beträgt 1000 Euro und die Auszeichnung des Publikums 500 Euro. Der Wettbewerb beginnt am Mittwoch um 18 Uhr im Haus der Künste. Andere über zehn Spielfilme, die im vergangenen Jahr Auszeichnungen bei wichtigen Filmfestivals bekommen haben, werden außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. Das Deutsche Kulturzentrum Temeswar ist Partner des Festivals und bringt durch „Das Deutschlandprojekt – Stadt Leipzig” 14 deutsche Dokumentar-Kurzfilme, die beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm – „DOK Leipzig” – vorgeführt wurden.
Die Filmvorführungen von „Ceau, Cinema!“ sind an verschiedenen Orten der Stadt geplant: Haus der Künste, Kulturtreff „Ambasada“, Capitol-Sommergarten sowie in der Banater Gemeinde Gottlob. Am 25. und 26. Juli geht das Festival auch nach Gottlob. In der einst deutschen Banater Gemeinde wird am Wochenende das neu sanierte Kino eingeweiht. Zwei Tage lang werden hier unter anderem aktuelle rumänische Filme vorgeführt, darunter „De ce eu?“ (Why me?) von Tudor Giurgiu, „Aferim!“ von Radu Jude und „Ein Pass für Deutschland”. Răzvan Georgescus Film spricht über das Schicksal der Rumäniendeutschen, die während des Kommunismus nach Deutschland auswanderten. Es geht um den umfangreichsten Menschenhandel Europas im zwanzigsten Jahrhundert: den organisierten und systematischen Verkauf der deutschen Bevölkerung aus Rumänien an die Bundesrepublik Deutschland. Viele Szenen aus dem Film wurden in dieser einst deutschen Gemeinde gedreht. Gottlob ist auch die einzige rumänische Gemeinde, die über ein neues Kino verfügt. Das Kino wurde durch ein grenzüberschreitendes Programm mit Ungarn saniert. Aus dem Anlass des Festivals wird das Kino offiziell eingeweiht. Die Filmvorführungen beginnen hier am Samstag, um 14 Uhr und am Sonntag, um 10 Uhr. Das Festival endet in Gottlob mit der Projektion des Gewinnerfilms.
„Ceau, Cinema!” wird von den Vereinen „Marele Ecran” und „Pelicula Culturală“ veranstaltet. Das vollständige Programm und Details zu den Eintrittskarten kann man auf der Webseite des Filmfestivals www.ceaucinema.ro finden.