Reschitza – Eine der Firmen mit russischem Kapital, die in Rumänien tätig sind, ist das Stahl- und Rohrewalz-Werk TMK-Artrom mit Hauptsitz im oltenischen Slatina und mit dem Reschitzaer Elektrostahlwerk als Filiale (eine Faktenlage, welche seit dem 1. Januar 2022 gilt). Nun hat der von Russland verschuldete und vorangetriebene Krieg, die Invasion der unabhängigen Ukraine, und die allmählich bekanntwerdenden EU- und US-Sanktionen gegen das mutwillige Übertreten der internationalen Verträge und der Grenzen eines souveränen Staates auch Reaktionen seitens Rumänien – auch als Grenzstaat der angegriffenen Ukraine – hervorgerufen.
Senatspräsident Florin-Vasile Cîtu hat Donnerstag das Finanzministerium aufgefordert, „alle Firmen mit russischen Gesellschaftern einer Detailanalyse“ zu unterziehen. Betroffen ist also auch eines der größten Rohrewalzwerke Europas, Slatina, und das Stahl-Zulieferungswerk (Hauptprodukt: Blums für die Rohrewalzwerke), Reschitza. Es möge herausgefunden werden, forderte der Senatspräsident, ob in den rumänischen Firmen mit russischem Kapital Personen aktiv oder an diesen beteiligt sind, die auf der Sanktionsliste der EU aufscheinen, aber auch, ob sich diese Firmen rumänischer Staatshilfe erfreuen: „Wir müssen sämtliche Firmen untersuchen lassen, im Detail, bei denen es sich um russische Gesellschafter und russisches Kapital handelt. Wir möchten wissen, ob es Aktionäre dieser Firmen gibt, die auf der Liste der Sanktionierten stehen. Es müssen dann die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden.“
Welche Maßnahmen, das ließ der auch ansonsten nicht immer sich am treffendsten und klar-sten ausdrückende Ex-Premier und Landeschef der PNL offen. Artrom-Generaldirektor Adrian Popescu zeigte sich von der Frage überfordert, worauf sich die Werke von Slatina und Reschitza gefasst machen sollten: „Keine Ahnung, wie ich das kommentieren soll. Ich muss erst mal Kenntnis darüber bekommen, gegen wen konkret sich welche Sanktionen richten. Darüber zu spekulieren widerstrebt mir. Außerdem: Spekulationen und Gerüchte sind in einer solchen Lage sowieso reinstes Gift.“
Das Reschitzaer Stahlwerk TMK, Teil des russischen Unternehmens TMK Artrom mit Hauptsitz im Stahlwerk Slatina, beschäftigt rund 750 Arbeitnehmer. Es ist einer der größten und verlässlichsten Steuerzahler des Banater Berglands.