Reschitza - 150.000 Lei aus dem Fonds für Sozialfürsorge sind vor den orthodoxen Ostern vom Reschitzaer Stadtrat für die Finanzierung der Schulen umgeschichtet worden. Die Stadt ist den Schülern, die zu Reschitzaer Schulen pendeln, die Kofinanzierung der Abos schuldig und will das Geld auf diese Weise nachzahlen. Etwas befremdlich, dass auf der Tagung des Stadtrats vage von „3000 bis 5000 Abos“ die Rede war, ohne dass jemand eine genaue Zahl der Schüler nennen konnte, die täglich nach Reschitza pendeln.
Ansonsten sind u. a. Gelder für Asphaltplomben der Stadtstraßen, Heizung der Schulen – auch bei diesem Kapitel hat die Stadt gegenüber der Fernheizung Schulden von mehr als drei Millionen Lei – und für Denkmäler bereitgestellt worden.
Die Stadtväter von Reschitza mit Bürgermeister Mihai Stepanescu an der Spitze finden nämlich, dass es zu den Prioritäten der in Armut dahindümpelnden Stadt gehört, dass zwischen dem kinetischen Brunnen im Stadtzentrum und dem Holzkreuz, das an die Opfer der Revolution vom Dezember 1989 in Reschitza erinnert (es steht genau gegenüber dem Kreisratsgebäude und war 22 Jahre lang im Dezember der Ort der Erinnerung) ein Denkmal der Revolution errichtet werden muss. Die Ausschreibung dafür läuft bis am 15. Mai, der Künstler, der sie für sich entscheidet, soll mit 10.000 Lei honoriert werden. Sein Name wird noch in diesem Monat bekannt gegeben.
Auch der kinetische Brunnen des Herderpreisträgers Constantin Lucaci aus dem Stadtzentrum soll – zum zweiten Mal nach 2007 – neuerlich einer Reparatur unterworfen werden. Allerdings sind die ursprünglich vorgesehenen Mittel dafür – 120.000 Lei – auf 82.000 Lei zusammengestrichen worden. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Lucaci anlässlich der Reparatur von 2007 sich mit der Stadt überworfen hat, weil die damalige Stadtleitung sich versteifte, die ursprünglich vom Künstler geplante bunte Nachtbeleuchtung des kinetischen Brunnens zu realisieren, auf welche der Künstler sowohl beim Bau des Springbrunnens als auch bei seiner Renovierung zwanzig Jahre später verzichten wollte.
Die Feinverteilung der von der Regierung und vom Kreisrat an die Stadt überwiesenen Gelder sieht auch eine Aufstockung der Ankaufssumme für Verkehrsampeln vor: 138.000 Lei (um 38.000 mehr als ursprünglich vorgesehen) wurden dafür bestimmt. Und da inzwischen die Generalüberholung des 1989 fertiggestellten Stadt- und Trauungssaals abgeschlossen ist, wurde auch gleich beschlossen, für 70.000 Lei neue Möbel für die Räumlichkeiten zu kaufen, die drei-viermal pro Woche für jeweils einige Stunden genutzt werden. Ebenfalls zu den Luxusankäufen der Stadt darf die Tatsache gerechnet werden, dass auf Forderung der Stadtdirektion für die Verwaltung des Stadtvermögens Überwachungskameras angeschafft werden, und zwar statt der ursprünglich dafür vorgesehenen 159.977 Lei für 251.977 Lei.
Bezahlt werden aufgrund der Haushaltsaufstockung und -umschichtung auch die großflächigen Asphaltplomben auf der Temeswarer Straße, mit 50.000 Lei. Schwierig zu vermitteln waren die darin enthaltenen 15.000 Lei reine Arbeitskosten, da die Arbeiten vom sowieso von der Stadt bezahlten Personal der Direktion Instandhaltung des Stadtvermögens durchgeführt wurden, also in Eigenregie der Stadt. Weitere 75.000 Lei sind für die Herrichtung von Parkplätzen (durch Schottern und Streuen von Hochofenschlacke) vorgesehen worden und 1,15 Millionen Lei beträgt die Rate für das Siedlungswasserprojekt ISPA, deren Finanzierung bis zu dieser Haushaltsaufstockung nicht gesichert war.
Nicht zuletzt haben die Ratsherren vor ihren Ostern noch ans Haushaltskapitel „Hundeverwaltung“ gedacht und dafür 220.950 Lei bereitgestellt (127.000 Lei Arbeitskosten und 93.950 Lei Materialkosten), womit man den Schweizer Vertragspartnern in der Betreuung der streunenden Hunde gegenüber (endlich) Wort halten möchte.