Finanzierungsfrage für Temeswarer Revolutionsmuseum geklärt

Regierung nimmt Kredit bei der Entwicklungsbank des Europarates auf

Temeswar (ADZ) – Mehrere Jahre, nachdem das Verteidigungsministerium das im 18. Jahrhundert errichtete Gebäude der ehemaligen Stadtkommandantur am Freiheitsplatz/Piata Libertății dem Kulturministerium zur Einrichtung des Nationalen Museums der antikommunistischen Revolution von 1989 überlassen hat, ist nun zumindest teilweise die Finanzierung für das Projekt geklärt. Das Finanzministerium hat vorige Woche eine Übereinkunft mit der Entwicklungsbank des Europarates unterschrieben, wonach die Bank der Regierung Rumäniens 216 Millionen Euro für die Finanzierung mehrerer Investitionsvorhaben im Kulturbereich zur Verfügung stellt. Es geht um das Nationale Geschichtsmuseum in Bukarest, das Gebäude des Nationaltheaters und der Oper in Klausenburg/Cluj-Napoca, ein ehemaliges Gutshaus im Kreis Suceava, eine Villa in Bukarest, die Sondersammlungen der Nationalbibliothek beherbergen soll, das Marin-Sorescu-Theater in Craiova, die Nationaloper in Jassy/Ia{i und das zu errichtende Revolutionsmuseum in Temeswar. In Jassy soll für die Oper ein Saal neu gebaut werden, im Falle aller anderen Projekte handelt es sich um umfangreiche Instandsetzungen und Neueinrichtungen.

Für das Temeswarer Revolutionsmuseum sollen 16 Millionen Euro aus dem Kredit der Entwicklungsbank des Europarates zur Verfügung gestellt werden. Derzeit wird an den Entwurfsplänen für das Revolutionsmuseum gearbeitet, allein diese kosten 1,14 Millionen Euro.
Wie die ADZ mehrmals berichtete, sollte das Museum der 1989er Revolution im Gebäude der Stadtkommandantur zunächst vom Temescher Kreisrat eingerichtet werden, das Verteidigungsministerium hatte das marode Gebäude zunächst der Kreisverwaltung überlassen, doch diese konnte das Projekt nicht stemmen und sah sich gezwungen, sich aus dem Vorhaben zurückzuziehen. Dann schaltete sich Ex-Bürgermeister Nicolae Robu ein und forderte das Gebäude für die Stadt, auch dieses Mal willigte das Verteidigungsministerium ein, doch auch für die Stadtverwaltung schien es ein Nummer zu groß.

Letztendlich verhandelte das Verteidigungsministerium mit dem Kulturministerium und überließ diesem das Gebäude und die Aufgabe, das Museum einzurichten. Dafür soll die Stadtkommandantur umfangreich saniert und neu eingerichtet werden. Unklar ist jedoch, wer für das museale Einrichtungskonzept zuständig sein soll, nachdem sich mehrere Vereine der ehemaligen Revolutionäre beschwert haben, dass die Planung ohne ihre Einbeziehung erfolge. Auch die Finanzierungsfrage war offen, zunächst wollte man Gelder aus dem Nationalen Wiederaufbauplan PNRR für das Museum beantragen, doch daraus wurde dann auch nichts mehr. Ursprünglich hieß es, dass das Revolutionsmuseum im Kulturhauptstadt-Jahr 2023 eröffnet werde. Eines zumindest ist mittlerweile klar: Bei Beibehaltung des gegenwärtigen Umsetzungstempos wird es in Temeswar vor 2025-2026 kein Nationales Revolutionsmuseum geben.