Finissage mit Musik

Rezital beendet Ausstellung im Teutsch-Haus

Die Banater Künstlerin Renée Renard entstammt einer deutsch-französischen Familie aus Triebswetter/Tomnatic. Im 18. Jahrhundert siedelten sich ihre Vorfahren, aus Lothringen und dem Schwarzwald stammende Kolonisten, im Banat an.
Foto: Michael Mundt

Hermannstadt – Am Samstag, den 16. Januar, wird die Ausstellung „Ein Weg wie hundert Leben“ der Banater Künstlerin Renée Renard, die seit Oktober im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch zu sehen ist, feierlich geschlossen. Aus diesem Anlass findet in der Johanniskirche um 17 Uhr ein Rezital der Sopranistin Melinda Samson und des landeskirchlichen Musikwarts und Organisten Jürg Leutert statt. Im Anschluss an das Konzert wird bei einem Empfang im Terrassensaal des Teutsch-Hauses Gelegenheit sein, mit Renée Renard über ihre Ausstellung ins Gespräch zu kommen. Die Temeswarerin verarbeitet in der komplexen Ausstellung aus Texten und digital bearbeiteten Bildern sowie Fotografien und Grafiken ihre eigene, von Trennung, Entwurzelung und Heimweh gezeichnete Familiengeschichte. Erst wurden die Großväter in die Sowjetunion deportiert und die Mutter der Universität verwiesen, später die Urgroßeltern in die Bărăgan-Steppe deportiert und der Vater zum Bau am Donau-Schwarzmeer-Kanal gezwungen. Es ist die Leidensgeschichte vieler Familien im Banat und darüber hinaus das Schicksal einer ganzen Gemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, welches Renard sehr persönlich aufarbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich macht. In der kommenden Woche, jeweils montags bis freitags in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr besteht noch die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen.