Temeswar - Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Krise hat die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen weltweit auf hundert Millionen ansteigen lassen und das Flüchtlingsthema in den Vordergrund gerückt. Rumänien ist kein übliches Zielland für Migranten und Flüchtlinge und befindet sich in einer noch nie dagewesenen Situation: Fast 2,5 Millionen ukrainische Bürger sind seit Februar 2022 in Rumänien eingereist; über 70.000 davon haben sich hier zeitweilig niedergelassen; zirka 53.000 Flüchtlinge aus der Ukraine erhielten hier vorübergehenden Schutz; 33 Prozent der Flüchtlinge in Rumänien sind Kinder, wobei knapp über 4000 unbegleitete Kinder in Rumänien angekommen sind – 220 von ihnen befinden sich derzeit im rumänischen staatlichen Schutzsystem.
Die Notwendigkeit, Zehntausende von Flüchtlingen im rumänischen Arbeitsmarkt und im rumänischen Bildungssystem zu integrieren, erfordert ein Verständnis des Phänomens und der Bedürfnisse der Flüchtlinge, auch von rumänischen Studenten.
Der Temeswarer LOGS-Verein führt seit mehreren Jahren eine intensive Arbeit mit Flüchtlingen durch. Bisher hat LOGS über 15.000 Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, Syrien, Irak und der Ukraine unterstützt. „Wie kann man das Thema ‘Flüchtlinge’ in Temeswarer Schulen mit Schülern behandeln?“ - von dieser Frage ausgehend, versucht nun der Temeswarer Verein eine konkrete Antwort zu bieten. Der Sozialverein wird demnächst Lehrer und Berater aus dem Verwaltungskreis Temesch/Timi{ mit einem Handbuch und einer Schulung zum Thema Zwangsmigration in Schulen unterstützen, die auf den Erfahrungen von LOGS bei der humanitären Hilfe und der Integration von Flüchtlingen in Temeswar beruhen.
Diese Fortbildung für Lehrkräfte wird vom Temescher Schulamt unterstützt und soll in zwei Etappen erfolgen – die erste wird am Donnerstag, dem 6. Oktober, online und am Dienstag, dem 11. Oktober, physisch, zwischen 16 und 18.30 Uhr, ausgetragen.
Sowohl die Schulung als auch das Handbuch sind Teil des Bildungsprogramms „Better together“, das von LOGS durchgeführt und von der Stadt über das Projektzentrum finanziert wird. Das Programm zielt darauf ab, einen pädagogischen und kulturellen Rahmen zu schaffen, um die Solidarität mit Flüchtlingen zu fördern und ihre soziale Eingliederung durch eine Reihe von Veranstaltungen zu erleichtern, bei denen Flüchtlinge, Migranten und Einheimische direkt inter-agieren.
Lehrkräfte, die an der kostenlosen Fortbildung interessiert sind, sollten sich bis einschließlich am 3. Oktober per E-Mail (teodora.achim@grupullogs.ro) anmelden. Details sind auch von der Webseite grupullogs.ro/better-together/ abrufbar.