Karansebesch - Das Gerücht, dass der seit fast 30 Jahren aufgelassene Flughafen von Karansebesch von der in Lugosch ansässigen Firma der Erben des Industriemagnaten der Zwischenkriegszeit, Max Auschnitt, genutzt werden soll, hat laut Recherchen der Lokalpresse des Banater Berglands eine reelle Grundlage. Die 2012 gegründete Firma, die bisher 15 Millionen Euro in Fernlasterparkplätze-, -restaurants und -unterkünfte an der Umgehungsstraße von Lugosch investiert hat, soll in ihren Bauplanungen für Karansebesch schon weit fortgeschritten sein.
In erster Linie wollen sie eine Privatschule für Militärflugzeugtechniker eröffnen, ist inoffiziell zu hören. Und diese soll bereits im kommenden Herbst eröffnet werden. Hier sollen Flugtechniker, Flugzeugmechaniker und -elektriker ausgebildet werden für alle Typen von Privatflugzeugen, die weltweit benutzt werden.
Für die künftigen Eleven dieser Schule soll es bereits ein Curriculum geben, neben der Tatsache, dass für sie ein abgeschottetes und geschlossenes sowie sehr strenges Bildungssystem vorgesehen sein soll. Zu den Ausbildern sollen aktive und pensionierte Kader des Militärflugwesens gehören, wobei vor allem der Ausbildung an Helikoptern besonderes Augenmerk geschenkt werden soll. Karansebesch war übrigens bis zum Nato-Beitritt Rumäniens der Standort eines motorisierten Infanterieregiments, das hubschraubergestützt operieren sollte, wobei der Flughafen Karansebesch Helikopterstützpunkt war.
Neben der Schule für Flugtechnik soll auf dem aufgelassenen, aber vieldiskutierten Flughafen ein Flugzeugschrottplatz eingerichtet werden, wobei die Schüler und ihre Ausbilder auch die Flugzeuge zerlegen sollen und Weiterbenutzbares aussondern werden.
Ein Teil des fast 180 Hektar großen Geländes soll weiter als regulärer Flughafen benutzt werden, indem hier ein Cargo- und Charter-Terminal für Frachtflüge eingerichtet wird, zumal der 140 Kilometer entfernte Temeswarer Flughafen sich eher auf Passagierflüge konzentriert hat.
Der Investition stand theoretisch entgegen, dass der Flughafen zurzeit einer Privatfirma gehört. Doch soll der künftige Investor bereits die Aktien dieser Firma erworben haben, wodurch er faktisch Besitzer des Geländes und der teilweise in sehr schlechten Zustand befindlichen Immobilien ist. Für das Objekt soll auch schon ein Name festgelegt sein: Max Auschnitt.