Hermannstadt - Schon seit längerer Zeit gab es Stimmen, die die Leistung des Direktors des Hermannstädter Flughafens kritisierten. Am Donnerstag nun zog der Kreisrat einen Schlussstrich. Einstimmig votierten die Kreisräte für die Entlassung von Augustin Sava als Vorsitzender des Verwaltungsrates sowie als Flughafenmanager. Vorgeworfen wird Sava laut Kreisratsentscheidung „fehlerhaftes Management“. Übergangsweise leitet der bisherige Operative Direktor Gheorghe Velicu die Geschicke des Flughafens.
Die Abstimmungsvorlage kam erst kurzfristig am Donnerstag auf die Tagesordnung der ordentlichen Kreisratssitzung. Am gestrigen Montag trat die Entscheidung in Kraft. Offiziell wurde der Absetzungsantrag damit begründet, dass Savas zwei Funktionen in der Flughafenleitung unvereinbar miteinander seien. Laut Kreisratsvorsitzendem Ioan Cindrea habe der Rechnungshof zudem einen angeblichen Schaden in Höhe von 20 Millionen Lei entdeckt. Neben Sava wurden zwei weitere Mitglieder des Verwaltungsrates abgesetzt: Alexandru Marin Trandafir, Vertreter des Verteidigungsministeriums, sowie Mariana Hurjui, Repräsentantin des Finanzministeriums. Cindrea begründete diesen Schritt am Ende der Sitzung mit deren „Inaktivität“.
Sava selbst erklärte gegenüber Medien, er fühle sich „gedemütigt“. Die Absetzung sei auf seine Weigerung zurückzuführen, in die Partei des Kreisratsvorsitzenden einzutreten. Der geschasste Flughafendirektor kündigte juristische Schritte gegen die Entscheidung an, die laut seiner Aussage von Seiten des Kreisrates ungewöhnlich schnell und ohne vorherige Ankündigung umgesetzt wurde. Augustin Sava leitete die Geschäfte des Flughafens seit 2001.
Die Arbeit der Geschäftsführung des Flughafens wird seit längerem bemängelt. Die jüngste Kritik kam im Zuge der kürzlich durchgeführten Ausschreibungen für neue Flugziele auf, deren Durchführung sehr bürokratisch war. Medienvertreter kritisierten die restriktive Öffentlichkeitsarbeit Savas. Bürgermeister Klaus Johannis meinte auf einer Pressekonferenz Mitte Juli, das ein offeneres und moderneres Management die Attraktivität des Flughafens steigern könne. Gleichzeitig betonte er, dass die Stadt „nicht in die aktuellen Probleme des Flughafens“ impliziert sei.