Temeswar - Nach zeitweiliger Unklarheit beantragte nun die Fluggesellschaft Fly România beim Gerichtshof in Bukarest das Insolvenzverfahren. Dies erfolgt nur wenige Monate, nachdem die Gesellschaft ihre Tätigkeit begonnen hat. Doch Engpässe gab es bereits von Anfang an, da wiederholt Flüge gestrichen wurden. Die unzufriedenen Kunden fordern nun Entschädigungen. Die erste Verhandlung in diesem Prozess ist für den 3. September geplant. Fly România hat Mitte März die Ankündigung in Temeswar/Timişoara gemacht – ab dem 15. Mai wird vom Temeswarer Internationalen Traian-Vuia-Flughafen aus eine neue Fluggesellschaft tätig sein, die dabei Flüge im In- und Ausland mehrmals pro Woche sichern wird. Etwa 6000 Passagiere sollten täglich, laut damaliger Ankündigung, die verschiedensten Reiseziele erreichen. Die Tätigkeit der Gesellschaft begann also Mitte Mai – 9400 Flugtickets wurden verkauft.
Allein 1290 Passagiere schafften es aber tatsächlich, ihre Ziele durch Fly România zu erreichen. Der Großteil der angekündigten Flüge wurde schon nach einem Monat gestrichen. 3500 Kunden wurden mittels anderer Fluggesellschaften zum Ziel geflogen, andere erwarten noch die Rückerstattung der gekauften und nicht genutzten Tickets. Wegen all dieser Probleme kündigte vor Kurzem auch der Geschäftsmann Ovidiu Tender an, dass sein Unternehmen Ten Airways die Zusammenarbeit mit der image- und berufsschädigenden Gesellschaft abgebrochen hat. Grund dafür: Schulden von 400.000 Euro und das Zwielicht, das rund um die Fluggesellschaft herrscht (die ADZ berichtete). Der Temeswarer Geschäftsmann ist Mehrheitsaktionär bei der Firma Ten Airways, die Flugzeuge für die Gesellschaft Fly România zur Verfügung gestellt hat.
Die gesamte Problematik rund um die Gesellschaft wären laut Angaben des einzigen Aktionärs von Fly România, Cătălin Buţu, die billigen Flugtickets und die niedrige Anzahl von verkauften Plätzen, die nicht die Möglichkeit boten, Flüge unter besten Bedingungen zu betreiben.