Temeswar – „Die Schule steht schon seit 150 Jahren da. Durch uns kann sie für weitere hundert Jahre stehen“, sagte Franz Quint, der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Lenauschule e.V., vergangene Woche vor den neugierigen Blicken der Lenau-Schüler. Im Festsaal des deutschen Nikolaus-Lenau-Lyzeums hatten sich zahlreiche Schüler sowie ehemalige Lenau-Schüler und Lehrer versammelt. Die Gewinner zweier schulinterner Wettbewerbe standen an jenem Tag im Mittelpunkt der Geschehnisse: Die Elsa-Lucia-Kappler- und die Carmen-und-Jakob-Walbert-Preise wurden verliehen. Seit 2009 erweckt der Kappler-Preis das Interesse der Schüler für die deutsche Sprache. Elsa Lucia Kappler war einst als Deutschlehrerin an der Lenau-Schule in Temeswar tätig. Ihr Sohn, Günther Kappler, Absolvent der Lenau, dachte sich, einen Förderpreis zum Gedenken an seine Mutter zu stiften. Jedes Jahr wird dieser nun an Schülerinnen und Schüler mit besonderen Leistungen im Fach Deutsch verliehen. Am Kappler-Wettbewerb nehmen immer Schüler der 10. und 12. Klasse teil. Der Wettbewerb besteht aus zwei Proben – aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. Je 50 Euro bekommen die besten Schüler, doch auch ihre betreuenden Lehrer werden ausgezeichnet. Die Schule selbst erhält weitere 500 Euro.
Preisträger in diesem Jahr waren die Zehntklässler Letitia Becker (1. Preis), Andreea Petringer (2. Preis) und Eduard Pausche (3. Preis). Für die 12. Klasse gingen die Kappler-Preise an: Dominique Heidenfelder (1. Preis), Tudor Morariu (2. Preis) und Tudor Popoiu (3. Preis). Letzterer hatte auch in der 10. Klasse den Kappler-Preis erhalten. Das Ehepaar Carmen und Jakob Walbert war im Festsaal der Lenau-Schule dabei, um die Förderpreise zu überreichen. Bereits zum zweiten Mal wurden Schüler, die sich besonders für die Fächer der Naturwissenschaften interessieren, preisgekrönt. „Mathe, Physik, Chemie und Biologie waren unsere Lieblingsfächer in der Schule“, sagte Carmen Walbert bei der Preisverleihung und weist auf die Idee einen solchen Preis zu stiften hin. „Ihr seid die Zukunft dieser Welt. Eure Ideen zählen“, setzte die Ärztin fort. Die Preisträger stellten kurz darauf ihre Projekte vor: Der dritte Preis ging an eine Schülergruppe für den Vorschlag einer Webseite für die Schule; ein weiteres Team nahm die Wasserqualität unter die Lupe und der große Preis ging an jene Schüler, die es wagten, anhand der Lenz´schen Regel Versuche durchzuführen.
Bei der Preisverleihung saßen auch besondere Gäste im Saal: Rolf Maruhn, der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, Hans (Hansi) Schmidt, ehemaliger Profi-Handballer, Hella Gerber, Nephrologin aus Augsburg und Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Nitzkydorf zusammen mit ihrem Gatten. Eines hatten viele der Anwesenden gemeinsam: Sie sind oder waren einmal Lenau-Schüler. „Wir als ehemalige Lenau-Schüler wollen euch zeigen, dass - auch wenn man etwas älter wird - man weiterhin mit der Schule verbunden bleiben kann. Das sollt ihr im Leben mitnehmen und auch in 20 Jahren gerne an eure Schule zurückdenken und hierher zurückkehren. Die Schule bildet die Grundlage für das weitere Leben“, sagte Franz Quint abschließend.