Förderungen für Schulwesen

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gibt Lehrern Grund zur Freude

Dr. Bernd Fabritius MdB, Alois Karl MdB und Dr. Christoph Bergner MdB (v.l.n.r.).
Foto: Anne Kupke

Hermannstadt – Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Föderung des deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien durch gezielte Unterstützung der Lehrenden im Laufe der vergangenen Woche beschlossen. Im Haushaltstitel werden für das Jahr 2015 insgesamt 750.000 Euro bereitgestellt. Wird der deutsche Haushalt 2015 in der vom Haushaltsausschuss vorgelegten Fassung vom Deutschen Bundestag am 28. November beschlossen, fördert die Bundesrepublik Deutschland die Lehrerinnen und Lehrer an den deutschen Schulen in Rumänien direkt.

Dr. Paul-Jürgen Porr, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, sprach seine Freude über die Nachricht und die Möglichkeiten, die sich daraus für die deutsche Minderheit in Rumänien ergeben, aus.„Die Ausbildung von Lehrern für muttersprachlichen Unterricht in deutscher Sprache in Rumänien ist für uns Deutsche in Rumänien vital. Wenn der aktuelle Lehrermangel nicht behoben wird, gibt es in wenigen Jahren kaum noch deutsche Muttersprachler in Rumänien. Unsere Existenz hier wäre gefährdet und es würde letztlich auch ein bedeutender Standortvorteil für deutsche Investitionen untergehen.“ Vorsitzender Porr sprach allen Abgeordneten des Deutschen Bundestages, insbesondere aber dem zuständigen Berichterstatter für den Einzelplan 05 (Auswärtiges Amt) im Haushaltsausschuss, Herrn Alois Karl MdB, sowie dem Vorsitzenden des Deutsch-Rumänischen Forums, Dr. Christoph Bergner MdB, und nicht zuletzt Dr. Bernd Fabritius MdB, seinen Dank aus. Paul-Jürgen Porr gratulierte seinem Landsmann Dr. Bernd Fabritius auch zu seiner Wahl zum Präsidenten des Bundes der Vertriebenen und Aussiedler.

Der CSU-Abgeordnete Alois Karl, der sich Anfang September gemeinsam mit Dr. Bergner MdB ein Bild von der Situation in den deutschsprachigen Schulen vor Ort gemacht hatte, zeigte sich über diesen Erfolg sehr erfreut: „Ich bin sehr froh, dass es erstmalig gelungen ist, diesen Haushaltstitel im Haushalt des Deutschen Bundestages zu verankern und damit in besonderer Weise die Kultur der Deutschen in Rumänien und den muttersprachlichen Unterricht in deutscher Sprache zu sichern.“

Auch beim Vorsitzenden des Deutsch-Rumänischen Forums, Dr. Christoph Bergner MdB, ist die Freude groß: „Ich bin zuversichtlich, dass es mit den bereitgestellten Mitteln möglich wird, den Status deutschsprachiger Lehrer zu verbessern und damit zum Erhalt dieser Bildungseinrichtungen beizutragen“. Dr. Bergner war in der Zeitspanne vom Februar 2006 zum Januar 2014 Beauftragter des Bundes für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. In dieser Zeit hat er sich für den Erhalt des deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien eingesetzt und einen regen Kontakt zu Vertretern der deutschen Minderheit und der verschiedenen Verwaltungseinrichtungen gehabt.
Dr. Bernd Fabritius MdB, Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) und Bundesvorsitzender des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland sieht durch diesen Beschluss des Haushaltsausschusses vor allem positive Effekte für die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien: „Die Sicherung des muttersprachlichen Unterrichtes der ethnischen Minderheiten, ganz besonders der Deutschen in Rumänien, ist mir ein besonderes Anliegen. Davon hängt die Festigung der kulturellen Identität unserer Landsleute, insbesondere im Kreise der jungen Generation, ab. Ich danke daher meinen Kollegen im deutschen Bundestag, mit denen dieses wichtige Ansinnen gemeinsam durchgesetzt werden konnte, ganz herzlich“.

Die Unterstützung des deutschsprachigen Schulwesens ist jedoch nicht der einzige Grund zur Freude. Auch der Titel „Allgemeine Hilfen“ für die Unterstützung der deutschen Minderheiten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa wurde durch den Haushaltsausschuss insgesamt um eine Million Euro angehoben. Zudem werden 75.000 Euro für die Ausgestaltung des Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung, der von der Bundesregierung in diesem Jahr eingeführt und im nächsten Jahr am 20. Juni zum ersten Mal begangen wird, bereitgestellt. „Damit erkennt der Deutsche Bundestag die Bedeutung des Gedenktages an und stellt Bundesmittel für das Gedenken bereit. Das ist ein schönes Signal an alle Opfer von Flucht und Vertreibung in Deutschland. Meinem Kollegen in der CSU-Landesgruppe, Dr. Reinhard Brandl MdB (Ingolstadt), der diesen Bereich als Berichterstatter im Haushaltsausschuss betreut, möchte ich ganz herzlich danken. Mit diesen Positionen ist die Fortsetzung der guten Arbeit für Vertriebene und Aussiedler gesichert.“, so Fabritius.