Fortbildung zum Reittherapeuten

Temeswarer Verein setzt sich für die Anerkennung dieses Berufs ein

Temeswar (ADZ) – Der Verein HorsEmotion bei Ianova/Kreis Temesch bildet an diesem Wochenende Mediziner, Psychologen und Psychopädagogen zu Reittherapeuten aus. Es handelt sich dabei um ein erstes von drei Modulen, bei dem es darum geht, bestimmte Begriffe und Einordnungen kennenzulernen, aber auch Konkretes über das Therapiepferd und den Umgang mit ihm zu erfahren: geistige und physische Voraussetzungen, Ausbildung und Evaluation. Die Arbeitssicherheit bei der Therapie mit Pferden wird erläutert und demonstriert, aber auch erklärt, wann eine Reittherapie angebracht ist und in welchen Fällen eine solche nicht durchgeführt werden sollte. Anschließend wird anhand von konkreten Fällen von Patienten gezeigt, wie man diese vor Therapiebeginn untersucht und evaluiert, wie man sie dann an das Therapiepferd und das neue Umfeld heranführt und mit diesen vertraut macht. Die Ethik spielt im Fall der Arbeit mit Kindern und Menschen mit Behinderungen eine wichtige Rolle, weshalb auch auf dieses Thema bei diesem Workshop eingegangen wird. Interaktiv lernen die Kursteilnehmer verschiedene Techniken, wie man seine Patienten in Sicherheit auf das Pferd und wieder herunterbringt. Das Training setzt einen Theorie- aber noch wichtiger, einen konsistenten Praxisteil voraus, zumal es sich bei der Reittherapie um praktische Anwendung theoretischer Vorkenntnisse aus dem medizinischen, sportmedizinischen oder psychopädagogischen Studium handelt. Entsprechend müssen die Teilnehmer ein solches vorweisen und bereits Erfahrungen in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen mitbringen. Jeder Teilnehmer hat die Gelegenheit, bei mindestens einem Fall als Mittherapeut zu agieren, zumal in jedem Modul mindestens 10 Patienten präsentiert und eine Therapieeinheit mit jedem vollzogen wird. 

In den nächsten beiden Modulen geht es dann um das Aufstellen eines Therapieplans, sowie die angewandten Techniken zum Therapieren von Kindern/Erwachsenen mit neuromotorischen, psychomotorischen oder psychiatrischen Diagnosen. Die nächsten Module sind Mitte Mai und Juni vorgesehen, damit die Teilnehmer sich bis dahin die theoretischen Neuigkeiten aus dem ersten Modul aneignen. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn begrenzt, das Modul kostet 1700 Lei. Der HorsEmotion-Verein bietet mittels seiner Therapiepferde und ausgebildeten Reittherapeuten seit über zehn Jahren Kindern mit verschiedensten Einschränkungen Therapien mit dem Pferd an. Einzelheiten über den Verein und die Mitarbeiter gibt es unter www.horsemotion.net. In Rumänien ist der Beruf des Reittherapeuten noch nicht als solcher anerkannt, weshalb sich der Temeswarer Verein dafür einsetzt, diese Berufsbezeichnung im rumänischen Berufsregister (COR) eintragen zu lassen. Danach wird die Fortbildung auch staatlich anerkannt werden können und die Veranstalter hoffen auch, dass spätestens daraufhin ein Teil der Therapiekosten von der rumänischen Krankenkasse übernommen werden kann.