Hermannstadt – In Fotografien und mit authentischen Exponaten stellen Günter Czernetzky und Karl Hann vom 10. März bis 7. April im Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch“ das Phänomen der siebenbürgischen Trovanten vor. Trovanten, im Deutschen spricht man auch von Konkretionen, beschreiben seltene natürliche Gesteinsformationen in Kugel- oder Ellipsenform. Man findet sie an verschiedenen Orten im Land, in Costeşti im Kreis Vâlcea genau wie in Feleacu unweit von Klausenburg/Cluj-Napoca, aber auch in Martinsberg/Şomartin, ganz im Osten des Kreises Hermannstadt/Sibiu. Dort will auch der Verein „MARTINUS Sibiu“ einen Trovantenpark für die außergewöhnlichen Sandsteine errichten. Die erstaunlichen Funde, die oftmals wie von Künstlerhand geschaffene Formen aufweisen, regen die Betrachtenden zu eigenen Assoziationen an. Dazu schreibt Doris Rothmund: „Natur ist nicht Kunst, das wissen wir. Trotzdem sehen die Trovanten, die wachsenden Steine, die es anscheinend nur in einer einzigen Gegend der Welt gibt, nicht aus, als hätte Gott oder der Zufall sie geschaffen, sondern ein heiterer Steinmetz an einem schönen Sommertag. Ihre Formen sprechen unsere Empfindungen, unseren Intellekt, unseren Geist, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an. Sie stellen uns vor die Rätsel der Natur und lassen uns über das Wesen der Kunst nachdenken. Sie erinnern uns an Altäre, Heiligenfiguren, Wächter, Totems, Glücksbringer – auf irgendeine geheimnisvolle Weise spenden sie Trost.“ Die Vernissage zur Fotoausstellung findet am 10. März, um 17 Uhr, im Terrassensaal des Teutsch-Hauses in der Fleischergasse/Mitropoliei 30 statt. Bis zum 7. April lässt sich die Ausstellung dann von Montag bis Freitag jeweils zwischen 10 und 17 Uhr besuchen. Der Eintritt ist frei.