Frage nach Abriss oder Gedenkhaus für Horst Klusch noch nicht geklärt

Hermannstadt – Bürgermeisterin Astrid Fodor (Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien, DFDR) und die 23 Mitglieder des Stadtrates von Hermannstadt/Sibiu treffen Donnerstag, am 25. März, um 14 Uhr im Videokonferenz-Modus zu ihrer ordentlichen Monatssitzung zusammen. Die Tagesordnung umfasst 50 Punkte und ist auf der Homepage des Rathauses www.sibiu.ro einsehbar. An Stelle 8 wird der Stadtrat über eine Beschlussvorlage bezüglich einiger Änderungen in der Besetzung der Technischen Kommission für Territoriale Einrichtung und Stadtplanung des Rathauses (Comisia Tehnic˛ de Amenajarea Teritoriului {i Urbanism, CTATU) abstimmen.

Fünf stimmberechtigte Mitglieder der lokalen CTATU, drei von ihnen im Ersatzmitglied-Status, und weitere zehn Kommissionsmitglieder mit ausschließlich beratender Funktion werden durch ebenso viele neue Mitglieder ausgetauscht, sollte das Votum des Stadtrates die angestrebte Änderung mehrheitlich befürworten. Zu den fünf Technokraten, die auf Initiative von Astrid Fodor aus ihrer Eigenschaft als stimmberechtigte Mitglieder der CTATU scheiden sollen, zählen der orthodoxe Theologe und in Deutschland studierte Sozialethik-Experte Dr. Valentin Delcă und die Architektin Ștefania Romașcan, Fachinspektorin der Kultur-Verwaltungsleitstelle des Verwaltungskreises Hermannstadt (Direcția Județeană pentru Cultură Sibiu, DJC). Dr. Delcă war im Herbst 2017 zum Direktor in Vollzeit der DJC Hermannstadt berufen worden, reichte jedoch am 4. Dezember 2020 beim Kulturministerium sein schriftliches Gesuch auf Kündigung ein (Details zur Vorgeschichte siehe im Artikel „Kultur braucht Schutzschild gegen Kitsch“ in der ADZ von Donnerstag, dem 26. November 2020).

Der Ausschluss von Dr. Valentin Delcă aus der Hermannstädter CTATU war somit aus rechtlichen Gründen unaufschiebbar geworden. Anders jedoch tönt die Frage nach dem Grund des Verzichts auf Einholung der Meinung von Architektin Ștefania Romașcan, die ebenfalls 2017 zum Team der DJC Hermannstadt gestoßen war und ihm nach wie vor angehört. Auch dürfte der Vorschlag, Ciprian Iulian Toroczkai als stimmberechtigtes Mitglied neu in die CTATU aufzunehmen, mit Kritik behaftet sein, da der interimistische Direktor der DJC Hermannstadt am 5. Februar von Architekt Eugen Vaida aus dem Harbachtal/Valea Hârtibaciului schriftlich aufgefordert wurde, das Wohnhaus von Volkskunst-Sammler, Heimatforscher und Ehrenbürger Horst Klusch (1927-2014) zum Gedenkhaus klassieren zu lassen, bis heute aber weder auf besagtes Ansuchen geantwortet noch das Klassierungs-Verfahren eröffnet hat (siehe auch Nachricht „Wohnhaus von Horst Klusch droht Abriss“ in der ADZ von Dienstag, dem 2. März). Ob der Hermannstädter Stadtrat in seiner ordentlichen Sitzung am Donnerstag, dem 25. März, bei Punkt 8 der Tagesordnung über die Geschäftsführung der DJC unter der Leitung des interimistischen Direktors Ciprian Iulian Toroczkai diskutieren wird, bleibt zu erwarten.

Mit acht Sitzen stellt das DFDR die zweitstärkste Stadtrat-Fraktion hinter der PNL (neun Sitze). Auf Platz drei folgen das Bündnis USR PLUS mit vier Sitzen und die PSD mit zwei Sitzen.