Kronstadt – Die Direktion für Sozialdienste des Kronstädter Bürgermeisteramtes hatte laut Organigramm im Vorjahr 300 Arbeitsstellen. Belegt davon waren aber nur 184 am Jahresende. Außer diesen gibt es noch 323 Personen, die als Begleiter von Stadtbewohnern mit Behinderungen von dem Sozialdienst eingesetzt werden können.
Laut Mariana Topoliceanu, Leiterin genannter Direktion des Sozialdienstes, müssten gegenwärtig mindestens 40 Personen eingestellt werden, um die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen. 2016 wurde nur mit 60 Prozent des erforderlichen Personals gearbeitet. Besonders betroffen von dieser Lage sind das neue Seniorenheim, das in der Noua gebaut worden ist, und der Hauspflegedienst. Im Altenheim ist gegenwärtig die Zahl der Pfleger gesichert, aber dieses nur für die da befindlichen Senioren. Die Kapazität des Heimes ist aber viel größer. Es gibt eine Warteliste, auf der viele Antragsteller aufgenommen sind. Diese können aber nicht akzeptiert werden, eben wegen dem Mangel an Pflegepersonal.
Was den Hauspflegedienst betrifft, ist die Lage noch schlechter betont Topoliceanu. Im Jahre 2003 hatte diese Einheit 23 Personen, die Pflegedienst für Senioren in ihrer Wohnung sicherten. Davon sind im Vorjahr nur neun geblieben. Hauptgrund dieser Lage bezüglich des mangelnden Pflegepersonals ist die Entlohnung. Bei einem Dienstalter von höchsten 25 Jahren können die eventuellen Antragsteller mit 1200 Lei netto entlohnt werden. Obwohl einige Lohnerhöhungen im Vorjahr und auch ab 1. Februar 2017 vorgenommen wurden, sind diese für Krankenassistentinnen, Pflegepersonal, Betreuer nicht anziehend. Der Mangel an Personal könnte durch Freiwillige von privaten Anbietern ergänzt werden. Doch diese müssen sich zuerst um die erforderliche Lizenz bewerben, die nicht leicht zu erhalten ist. Diese Situation wurde im Leitungsrat der Direktion für Sozialdienst in Anwesenheit auch des Vizebürgermeisters der Stadt Mihai Costel vorgelegt. Die Lage ist sehr ernst zu nehmen, da auch das Alter der Stadtbewohner stetig steigt und immer mehr Personen pflegebedürftig werden. Die Lage soll auch den Mitgliedern des Stadtrates vorgelegt werden, um durch einen entsprechenden Beschluss einer Lösung näherzukommen.