„Freischütz“ und „Tannhäuser“ im Jagdschloss-Garten

Klausenburg - Archäologe Zsolt Csók, Arbeitnehmer des Nationalen Museums für die Geschichte Transsylvaniens in Klausenburg/Kolozsvár/Cluj-Napoca (MNIT), ist Sprecher der Dokumentarfilm-Reihe „High Classic Transylvania“, zu der sich das MNIT und die Staatsphilharmonie „Transilvania“ Klausenburg im Frühsommer 2020 entschieden hatten (die ADZ berichtete). Der erste Teil der musikalisch geschickt inszenierten Dokumentation über alte Jagdschlösser und adlige Wohnresidenzen im Umkreis des Wasserlaufs des Somesch im nördlichen Siebenbürgen führt in 20 Minuten Spieldauer durch die spannende Geschichte des Teleki-Schlosses im Weiler Kenderloch/Kendilóna/Luna de Jos der kleinen Ortschaft Dobeschdorf/Doboka/Dăbâca 40 Kilometer nördlich von Klausenburg und wurde am Abend des 1. Januar 2021 auf den Facebook- und Youtube-Accounts der Staatsphilharmonie „Transilvania“ veröffentlicht, wo er kostenlos und unbegrenzt nachverfolgt werden kann. Die Bilder und Musikstücke wurden im Hochsommer 2020 direkt vor der wildwüchsigen Kulisse der Jagdschloss-Turmruine aufgezeichnet und geben Aufschluss über den längst verflogenen Alltag rings um das 1563 erstmals urkundlich erwähnte Anwesen. Gabriel Cupșa, Ion Marina-Uifălean, Flavius Marc und Flaviu Lonca, Mitglieder der Horngruppe des Orchesters der Staatsphilharmonie „Transilvania“ Klausenburg, eröffnen die Szene bei gleißender Sonne mit dem „Jägerchor“ aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber.

Zu Ehren gelangt auch der Pilgerchor aus der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner. Das Hornquartett der Staatsphilharmonie „Transilvania“ macht dabei auch starken Gebrauch von der Literatur aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts. Zsolt Csóks Ausführungen zur Geschichte des Jagdschlosses in rumänischer Sprache kommen ohne jede langweilende Trockenheit daher und lassen nicht zuletzt einen spezifischen Akzent durchschimmern, der den Redeton ungarischer Muttersprachler Nordsiebenbürgens veredelt. Für das saubere Übersetzen der Information in die rumänische Sprache wurde der Rat von Juliánna Köpeczi eingeholt. Weitere Mitglieder des Teams, das in den kommenden Wochen und Monaten zusätzliche Teilepisoden der Dokumentarfilm-Reihe „High Classic Transylvania“ veröffentlichen wird, sind Oana Andreica, musikalische Leiterin der Staatsphilharmonie „Transilvania“, Pressesprecherin Geanina Simion, Sänger Sándor-Attila Köpeczi, Fagottist Rareș Sângeorzan, interimistischer Intendant der Staatsphilharmonie „Transilvania“, Dronen-Kameramann Lucian Marica und das „We Are“ Studio. Dass Teil 1 der Dokumentarfilm-Reihe binnen weniger Tage bereits mehrere Tausend Male aufgerufen wurde, spricht für den hausgemachten Qualitätsstandard des MNIT und der Staatsphilharmonie „Klausenburg“.