Sathmar - In der Mitte der Sommerferien kam eine gemischte Lerngruppe von Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 und 10 einer Montessori Oberschule aus Potsdam nach Bildegg/Beltiug. Die 25 Mädchen und Jungen bauten fünf Tage lang einen kreativen Spielplatz für die Kinder der Gemeinde. Das Projekt wurde vom Verein Kukuk Kultur aus Deutschland finanziell unterstützt. Die Schüler aus Deutschland haben zu den Kosten mit der Sammlung von Spenden beigetragen. Insgesamt sammelten sie 11 000 Euro. Auch die Gemeinde Bildegg hat mitgeholfen. „Es war sehr hilfreich, dass die Gemeinde hinter dem Projekt stand und mit ihrer Infrastruktur vor Ort war. Unterstützung erhielten wir vom Gemeindeamt und dem Deutschen Forum. Ansprechpartner vor Ort waren Franz Pech und Franz Schmidt. Wir hatten sogar einen Bagger zur Verfügung“, sagte der Ingenieur, der seitens des Vereins Kukuk Kultur das Projekt geleitet hatte.
Letztes Jahr gab es schon ein ähnliches Projekt in Turterebesch/Turulung. Es wird noch einen Spielplatz in Neustadt/Baia Mare und einen in Erdeed/Ardud geben und für das nächste Jahr plant man bereits einen Spielplatz in Temeswar, teilte der Ingenieur mit. „Wir hoffen, dass der Spielplatz für alle Kinder des Dorfes ein Anziehungspunkt wird, obwohl das kein gewöhnlicher Spielplatz in dem Sinne ist, wie man sich einen Spielplatz vorstellt. Man denkt nur an Schaukel, Rutsche, Wippe und Sandkasten. Dieser Spielplatz entsteht vor Ort. Wir planen am ersten Tag, was wir bauen wollen. Wir überlegen, was für Kinder hier spielen werden, wie alt die Kinder sein werden, was ist altersgemäß und was motiviert, bestimmte Bewegungsabläufe zu üben“, erklärt der Ingenieur. Die Schüler wurden von zwei Lehrkräften, einer Lehrerin und einem Lehrer begleitet. „Es gab schon voriges Jahr Kontakte unserer Schule zum Verein Kukuk Kultur. Der Verein baut in Deutschland und europaweit Spielplätze und das macht er in Kooperation mit Schulen, die im Vorfeld Gelder besorgen durch Spenden und dafür sorgen, das ein Spielplatz gebaut wird,“ sagt einer der Lehrer.
„Das Projekt ist gut gelaufen. Die Jugendlichen waren sehr motiviert. Bereits im Vorfeld zeigten sie schon große Lust nach Rumänien zu reisen, in ein Land das eigentlich für alle fremd ist und neu und dadurch eben sehr interessant und spannend. Sie wollten gerne ein soziales Projekt machen und die Freude zu bauen und jeden Tag zu sehen, was wächst, war sehr groß. Es war so gelungen, weil wir die Reaktion der Kinder gesehen haben. Die kamen zum Spielen, manche haben mitgeholfen und sie haben den Spielplatz sofort in Beschlag genommen“, erzählt die Lehrerin. „Am schönsten fand ich es, wenn die Kinder, die immer zu uns kamen, mit uns gesprochen haben und sogar mitgeholfen haben“, berichtet eine der Schülerinnen.
„Unsere Motivation ist, dass wir wissen, dass es Kinder gibt, die sich darüber freuen und wir haben vor allem zusammengearbeitet. Wir haben uns manchmal gestritten, ob es klappt oder nicht, ob man bohren muss oder nicht, aber zum Schluss hat es geklappt“, meint eine andere Schülerin. Der Spielplatz wurde im Rahmen einer kleinen Feier von Ferenc Agoston, römisch-katholischer Pfarrer der Gemeinde u.a. im Beisein der Schüler aus Deutschland, der Vertreter des Vereins Kukuk Kultur e.V., Kinder der Gemeinde, Vertreter des lokalen Gemeindeamtes sowie des Deutschen Forums aus Bildegg und Sathmar eingeweiht.