Hermannstadt - Der Chortreffensamstag begann für die meisten früh und warm: Wir machten uns um 8 Uhr von Hermannstadt auf; das Thermometer zeigte schon 20°C und – es ging an diesem Tag nur noch aufwärts. Weitere der rund 200 aktiven Teilnehmer waren Sängerinnen und Sänger, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten und Chöre aus Broos/Orăştie, Mühlbach/Sebeş, Heltau/Cisnădie, Fogarasch/Făgăraş, Mediasch/Mediaş, Schäßburg/Sighişoara, Zeiden/Codlea, Honigberg/Hărman und Kronstadt/Braşov. Leider konnten diesmal die Sänger aus Sächsisch Reen/Reghin, Petersberg/Sânpetru, Petersdorf/Petreşti und Bukarest nicht teilnehmen. Unser aller Ziel war Meschen, ein kleiner Ort in der Nähe von Mediasch. Meschen kann sich, wie noch viele andere Orte in Siebenbürgen, einer stolzen, gut erhaltenen, spannenden Kirchenburg rühmen. Sie wird im Moment restauriert. Frau Rempler, die Kirchenburghüterin in Meschen, stand in ihrer Tracht da, um alle anreisenden Gäste zu empfangen, und sie hatte allen Grund, stolz zu sein auf ihr Dorf, die Burg und die beeindruckende Kirche, die sie und ihre Helfer in vielen Stunden Arbeitseinsatz für diesen Tag noch extra herausgeputzt hatten. Inzwischen erreichte das Thermometer schon 30 °C und die dicken Gemäuer der Kirche boten eine erfrischende Abkühlung für die Reisenden, die mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Der Mediascher Stadtpfarrer Gerhard Servatius, der Meschener Bürgermeister Eugen Roba und der Schulleiter Ionel Şotropa eröffneten das Treffen feierlich mit Glückwünschen, historischer Einführung und Segen.
Dann gab es Männer- und Frauenproben, weil wir je ein Frauen- und ein Männerchorlied mit ins Repertoire aufgenommen hatten. Die letzte Stunde vor dem Mittagessen war die erste Gelegenheit, das gelernte im Gesamtchor zu testen. Das Mittagessen kam von der Küche auf Rädern der Diakonie in Mediasch. Die Krautwickel schmeckten vortrefflich! Hier muss eingefügt werden, dass dank eines fantastischen Einsatzes lokal, speziell durch die tüchtige Mediascher Kantorin Edith Toth und der Kirchenburghüterin, Frau Mariana Rempler, dieses Treffen überhaupt möglich wurde: Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer für den zum Teil großen, doch kaum öffentlich genannten Einsatz.
Danach war es schon Zeit zum Konzert. Die Hauptsache für alle Choristen war, zusammen zu musizieren und alte Bekanntschaften aufzufrischen. Mit dabei am Treffen war Canzonetta, das Kinder- und Jugendensemble von Ingeborg Acker aus Kronstadt. Diese Schar tüchtiger Kinder und Jugendlicher begleiteten und leiteten uns souverän durch eines ihrer Wunschstücke, das den vielsagenden Titel „Passport Lijubljana“ trägt. Bei Proben und dem Konzert in der Kirche saßen wir in einer Art Ellipse, was das gemeinsame Musiziergefühl verstärkte. Als Abschluss wünschte einer der Kantoren, dass das bekannte und beliebte „Locus iste“ von Anton Bruckner nochmals gesungen werde. Gesagt, getan: Der Riesenchor füllte mit den 200 Stimmen die Kirche von Meschen nochmals mit Bruckners großartigen Akkorden. Dieser Moment wurde zu einem feierlichen Abschluss, der besser nicht hätte passen können.