Freude in der katholischen Gemeinde in Tschakowa

Pfarrer György Kóbor feierte sein diamantenes Priesterjubiläum

Pfarrer György Kóbor ist der langjährige Caritas-Leiter in Tschakowa. Am Sonntag feierte er 60 Jahre seit seiner Priesterweihe. Foto: Pressestelle der Diözese Temeswar

Tschakowa (ADZ) – „Bereitet euch auf die Feier vor! Wir erwarten Sie mit Freude!“: So lautete die Einladung, die am Samstag, den 25. Mai, auf der Facebook-Seite der römisch-katholischen Pfarrei Tschakowa/Ciacova erschien, und die veröffentlichten Bilder und Videos zeigten eine festlich geschmückte Kirche, die mit Sommerblumen in den Farben Weiß-Gelb der Flagge des Heiligen Stuhls bestückt war. Vor dem Hauptaltar prangte eine große Jubiläumstafel mit der Zahl 60 und einem Zitat aus der Heiligen Schrift: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe“ (Joh 21,17b). In Tschakowa, im Kreis Temesch, wurde am Sonntag das Diamantene Jubiläum, d.h. der 60. Jahrestag der Priesterweihe von Pfarrer György Kóbor, emeritierter Domherr/Kleinpropst, emeritierter Generalvikar und Pfarrer, Gründer des Caritasverbandes „Sanctus Gerhardus“ in Tschakowa, dessen Vorsitzender er noch heute ist, gefeiert.

Die Dankmesse wurde von Pfarrer György Kóbor selbst zelebriert. Diözesanpriester, Gäste, Freunde und Gläubige aus der Diözese beteiligten sich an der Feier des Jubilars. An der Heiligen Messe nahmen u.a., László Böcskei, Diözesanbischof von Großwardein/Oradea, Josef Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar, und Martin Roos, emeritierter Bischof von Temeswar, sowie eine große Gruppe von Diözesanpriestern, griechisch-katholischen Priestern und rumänisch-orthodoxen Priestern im Ruhestand aus dem Ort und der Umgebung teil. Auf Einladung von Pfarrer Kóbor waren Regina Lochner, Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, Petru Filip, Bürgermeister von Tschakowa, Iovan-Zoran Davidovici, Vize-Bürgermeister, Herbert Grün, Geschäftsführer des Caritasverbandes der Diözese Temeswar, sowie mehrere Vertreter deutscher Vereine und Gruppen von Unterstützern sozialer Projekte anwesend. Musikalisch umrahmt wurde die Heilige Messe vom Chor des römisch-katholischen theologischen „Gerhardinum“-Lyzeums unter der Leitung von Iustin Călin. Die ethnische Vielfalt Tschakowas wurde durch mehrere junge Trachtenpaare dargestellt, die die spezifische rumänische, ungarische, deutsche, serbische und Roma-Tracht trugen.

Die Predigt hielt der Diözesanbischof von Großwardein, László Böcskei. „Der Priester dankt für die Ergebnisse seiner Arbeit, aber er dankt auch dafür, dass er die geheimnisvollen Pläne Gottes erleben durfte, für die der Mensch oft sich selbst aufgeben muss. Auf diese Weise sammelt das Leben des Priesters einen Reichtum an Erfahrungen, die nicht nur ihm gehören. Sie gehören zu ihm und zur Gemeinschaft, zur Kirche, zu der er gehört und der er dient“, sagte der Großwardeiner Bischof. Pfarrer Kóbor war 1964, in einer schweren Zeit der kommunistischen, atheistischen Diktatur, die für die Aufnahme einer solchen Berufung nicht gerade günstig war, zum Priester geweiht worden.

Der Temeswarer Bischof Josef Csaba Pál wandte sich in seinem Grußwort an den Jubilar: „Pfarrer Kóbor, eines muss betont werden: Sie haben eine junge Seele. Während meiner Zeit als Pfarrer in Reschitza gingen die Gläubigen oft zu Ihnen, um von Ihnen, Herr Pfarrer, zu lernen und zu erfahren, wie man auf die Bedürfnisse anderer eingeht. Als der Diener Gottes, Bischof Aaron Márton, seine Hand auf Ihr Haupt legte und Sie zum Priester weihte, haben Sie diesen Glauben empfangen und in dieser Hoffnung gelebt. Sie hatten nicht nur eine junge Seele, sondern auch ein sehr offenes Herz, in dem Menschen aller Nationalitäten ihren Platz fanden. Lieber Pfarrer Kóbor, ich danke Ihnen für diesen beispielhaften Dienst, für dieses beispielhafte Leben.“

Renate Schultz sprach im Namen der deutschen Unterstützer und unterstrich die Sorge von Pfarrer Kóbor um die Bedürftigen und das Engagement, mit dem er seit 1990, über Jahrzehnte hinweg, verschiedene karitative Aktionen durchführte. Petru Filip, Bürgermeister von Tschakowa, erinnerte sich an seine erste Begegnung mit dem Jubilar: „Ich habe Pfarrer Kóbor 1989 kennengelernt, und dann gab es das Erdbeben von 1991, bei dem ich sehen konnte, dass Pfarrer Kóbor ein Mann ist, der seinem Nächsten hilft, ein Mann, der zugunsten des Nächsten einspringt.“

Am Ende der Heiligen Messe dankte der Tschakowaer Pfarrer Dorin Gyula Filip allen, die, wie Pfarrer Kóbor selber sagte, „sich heute entschieden haben, diese Freude mit uns zu teilen“. Nach dem Gruppenfoto verließ der Zelebrant unter dem Beifall der Anwesenden in einer Prozession die Kirche. Im Hof des Pfarrhauses folgte eine Agape mit Jugendkulturprogramm, Blasmusik und Volkstänzen verschiedener ethnischer Gruppen.