Kronstadt – Heute, um 19.30 Uhr, sind alle Menschen, die der Opfer der Revolution von 1989 gedenken möchten, zu einem Friedensgebet in der Schwarzen Kirche eingeladen. Durch das Friedensgebet „Dona Nobis Pacem“, Musik, gemeinsames Singen und Zeitzeugenaussagen des Kronstädter Dichters, Essayisten und Romanautors Caius Dobrescu über die Revolution sollen Fürbitten vorgebracht werden: für die Familien der Opfer im Dezember 1989, für politisch Verfolgte in der ganzen Welt, für aktuell Leidende in Kriegs- und Krisenregionen und für alle, die sich für Frieden einsetzen. Am 22. Dezember 1989, dem Höhepunkt der Revolution, läuteten die Glocken der Schwarzen Kirche, um zu einem friedlichen Umschwung und zum gemeinsamen Vaterunser auf dem Marktplatz aufzurufen. Jetzt werden die Glocken der Schwarzen Kirche erneut läuten, um die schicksalhaften Ereignisse im Dezember 1989 in Kronstadt und in Rumänien in Erinnerung zu rufen. Die von Stadtpfarrer Christian Plajer gehaltene Andacht wird hauptsächlich in rumänischer Sprache abgehalten, zumal sich der Aufruf an die Stadtöffentlichkeit richtet.
Das Friedensgebet findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe statt, die die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz angestoßen haben. Diese Partnerschaft der beiden Kirchen sieht die Erinnerung an 30 Jahre seit der blutigen Revolution in Rumänien mit über 1100 Toten und der Maueröffnung in der ehemaligen DDR vor. Pfarrerin Katharina Ende, ehemalige Vikarin in Kronstadt, wird ebenfalls heute, um 19.30 Uhr, in der Gemeinde Rietschen/Deutschland ein Friedensgebet halten.
Die Honterusgemeinde Kronstadt bittet die Teilnehmer, sich warm anzuziehen, da es kalt sein wird in der Kirche.