Bukarest/Kronstadt - Kriegsbilder von verschiedenen Fronten der Welt werden am Freitag, dem 23. Februar um 19 Uhr bei der Vernissage der Fotoausstellung FRONT in der Bukarester Rezidența 9 (I.L.Caragiale-Straße 32) zu sehen sein. Die Bilder stammen von Vadim Ghirdă und Larisa Kalik. Vadim Ghirdă, langjähriger Kriegsfotograf, der u.a. die Kriege in Jugoslawien, dem Irak, Syrien und Gaza dokumentierte, hat im Vorjahr gemeinsam mit fünf Kollegen von der internationalen Presseagentur Associated Press (AP), den weltweit wohl renommiertesten Preis der Medienlandschaft, den Pulitzer Preis in der Kategorie „Breaking news“ (Aktuelle Fotoberichterstattung) erhalten. Die „einzigartigen und dringenden Fotos von den ersten Wochen der Invasion Russlands in der Ukraine“ (Jury), für die sie ausgezeichnet wurden, zeigen die Grausamkeiten des ersten Teils der russischen Invasion in der Ukraine, einschließlich dem Massaker von Butscha, bei dem viele Zivilisten ermordet wurden.
Larisa Kalik aus Tiraspol (Transnistrien), Fotografin und Dichterin, wohnt seit zwei Jahren in der Ukraine, wo sie den Krieg in Fotografien festhält. Mit 21 Jahren hat sie das Buch „Das Jahr der Jugend” (Englisch: The Youth Year) veröffentlicht, das die traumatische Realität in der transnistrischen Armee sowie die Armut in der separatistischen Region zeigt. Infolge der Veröffentlichung wurde sie von den Behörden des Extremismus beschuldigt. Wegen der Strafakte kann sie nicht mehr in ihre Heimat zurück. 2023 wurde die Mittzwanzigerin für ihren sensiblen und mutigen Beitrag von der Front in Donbass mit dem ersten Platz in der Kategorie Reportage bei den rumänischen Preisen „Premiile Superscrieri“ ausgezeichnet.
Die Fotos in der Ausstellung FRONT zeigen die zerstörende Wirkung der Konflikte auf das Leben der Menschen, die in den belagerten Gebieten leben und laden zur Reflexion ein, über die Welt nachzudenken, in der wir leben. Wegen der ausdrücklichen Gewaltdarstellung, die emotionale Wirkung auf die Betrachter haben können, wird Minderjährigen abgeraten, die Ausstellung zu besichtigen.
Die beiden Fotografen werden an der Vernissage teilnehmen und am Samstag, dem 24. Februar, um 17 Uhr, über die Rolle der Fotografie in der Dokumentation von Konflikten und über die Darstellung der Gewalt und die Ethik der Kriegsfotografie sprechen. Ghirdă und Kalik werden auch über die riesigen Kosten erzählen, die man begleichen muss, um die Front durch das Objektiv des Fotoapparats zu schauen. Ioana Pelehatăi, Journalistin und Editorin der Onlineplattform Scena 9 übernimmt die Rolle des Moderators zwischen Gästen und Publikum.
FRONT, dessen Kuratorin Fotografin Ioana Cîrlig ist, kann bis zum 23. März besichtigt werden. Die Ausstellung entstand durch die Zusammenarbeit der Onlineplattform Scena 9, die über die Kulturlandschaft Rumäniens berichtet, und dem Kulturzentrum Rezidența 9.