Frunzăverde im DNA-Visier

Antikorruptionsstaatsanwaltschaft fand Frunzăverde nicht vor

Reschitza – Zwei Tage nach den zum Spektakel der Medien ausgearteten Hausdurchsuchungen und Durchsuchungen des Kreisratsbüros von Ionesie Ghiorghioni, dem Kreisratsvize von Karasch-Severin, der anschließend zusammen mit seinem Neffen Cosmin Ghiorghioni nach Temeswar/Timişoara zu Verhören beim Sitz der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA abgeführt wurde und daraufhin vom Temeswarer Berufungsgericht zu 29 Tagen Untersuchungshaft verurteilt wurde, sind Bukarester DNA-Beamte neuerlich in Reschitza aufgetaucht. Diesmal stand der Kreisratspräses Sorin Frunzăverde im Fokus ihres Interesses.

Allerdings: die frühmorgens mit mehreren Pkws und einem Kleinbus angekommenen „Maskierten“ fanden Frunz²verde weder in seiner Villa in der Lunca Pomostului-Str., noch im Kreisratsgebäude, wo er im zweiten Stock sein Büro hat, noch beim Sitz der Handelskammer IHK, wohin er sich gelegentlich zurückzuziehen pflegt.

Der Kreisratspräses befand sich in Herkulesbad/Băile Herculane, wohin er ein Arbeitstreffen der Bürgermeister des Ostbanats und der Almăj-Senke einberufen hatte.

In Reschitza wird nun, mangels einer Erklärung seitens DNA, gerätselt, ob der zweite massive Auflauf von DNA-Staatsanwälten binnen zwei Tagen in Reschitza mit der Tatsache zu tun habe, dass Frunzăverdes Vize Ghiorghioni bei den Verhören in Temeswar bereits eingeknickt sei und seinen Chef angezeigt hat (die begründete allgemeine Vermutung besteht, dass die DNA-Staatsanwälte sich ihre Arbeit erheblich bequemer machen, indem sie Aufgegriffenen deren Lage erleichtern, wenn diese Anzeigen gegen ihre Chefs oder ihr Umfeld tätigen, wofür ihnen Straferleichterungen versprochen werden), oder ob die DNA-Aktion ein Resultat längerer Recherchen gegen den amtierenden Kreisratsvorsitzenden von Karasch-Severin seien, aus dessen Umfeld seit mehr als drei Jahren laufend Getreue ins Visier der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft gelangt sind, von denen einige bereits im Gefängnis sitzen.