Reschitza - Auf der Tagung des Kreisrats Karasch-Severin von Dienstag erbat Dr. Romeo Dumitrescu, ein Chirurg, beim Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ das Wort und klärte den Kreisrat über den „physischen und mentalen Zustand“ von Kreisratspräses Sorin Frunzăverde auf. Er tue dies in seiner Eigenschaft als „Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Kreisrats“, betonte Dr. Dumitrescu, „und als Arzt“ und er informiere die Anwesenden „aufgrund zweier Visiten im Krankenhaus“, die Frunzăverde wegen Chemotherapien gemacht habe und wo er, Dr. Dumitrescu, dabei war. „Herr Präsident Frunzăverde befindet sich in einer sehr guten physischen und mentalen Form, ist also gesundheitsmäßig nahe seiner Höchstform“, betonte der Arzt. „Wir hatten ein freundschaftliches Gespräch und er zeigte sich dabei optimistisch hinsichtlich seines biologischen und berufsmäßigen Zustands“, fuhr Dr. Dumitrescu fort, „zumal er sich nach wie vor im Zentrum juristischer Aktivitäten befindet. Er meinte, dass er Anfang November seine Tätigkeit als Kreisratspräses wieder aufnehmen möchte. Er hat ernsthafte affektive und schwerwiegende Gesundheitsprobleme hinter sich gebracht, wobei die Ärzte aus Klausenburg sein Krebsproblem großartig gelöst haben. Er befindet sich nach wie vor unter der koordinierten Therapie der Klausenburger Fachklinik und des Professors, der ihn operiert hat. Die Wiederaufnahme seiner Arbeit im November dürfte für uns alle ein Gewinn sein.“
Dem stimmte in erster Linie Frunzăverdes Stellvertreter bei, Ilie Iova, der gegenwärtig im Alleingang den Kreisrat leitet. Er meinte sichtlich erleichtert: „Das ist die beste Nachricht, die ich in den letzten sechs Monaten vernommen habe. Ich hoffe, wir werden neuerlich zusammenarbeiten, zumal wir uns an der Schwelle einer schwierigen Periode befinden: einerseits gehen eine Reihe von EU-Finanzierungen in ihre End- und Übergabephase, andererseits müssen neue Projektanträge für die EU-Haushaltsperiode 2016-2020 eingereicht werden. Das ist kompliziert.“ Dass Frunzăverde zusammen mit seinem anderen Stellvertreter, Ionesie Ghiorghioni, sich kommende Woche einem neuerlichen Gerichtstermin zu stellen hat und dass das Gericht gegen einen Kreisratschef, der anscheinend seinen Krankenurlaub demnächst beenden möchte, auch Restriktivmaßnahmen verfügen kann, das sprach man auf dieser Kreisratstagung nicht an. Auch nicht die Tatsache, dass der Chefjurist des Kreisrats, Kreisratssekretär Darian Ciobanu, kommende Woche als Hauptbelastungszeuge im Prozess wegen Amtsmissbrauch von Frunzăverde und Ghiorghioni im Präsidentschaftswahlkampf vom November 2014 vorgeladen ist und dass der frühere Protegé von Frunzăverde, der laut mitgeschnittenen Telefongesprächen sich auch durch Eigeninitiativen stark an Seiten der beiden Kreisratsspitzen in der Causa impliziert hatte, wegen der nun ein Gerichtsverfahren gegen Frunzăverde und Ghiorghioni läuft, nun als Hauptbelastungszeuge auftritt...