Reschitza - Auf seiner jüngsten Pressekonferenz gab der Präsident des Kreisrats Karasch-Severin und Vizepräsident der Landes-PNL Sorin Frunzăverde, bekannt, dass er das Vermittlungsprozedere gegen zwei Journalisten der Bukarester Medien und gegen zwei Pressetrusts initiiert hat, um danach gegen die Schädiger seines Images Klage zu erheben. Sie hätten sein Bild in der Öffentlichkeit besudelt, indem sie ihn in Zusammenhang gebracht haben mit zwei Strafgerichtsfällen, die inzwischen abgeurteilt sind.
Einerseits geht es um die Prozesse rund um den Zigarettenschmuggel im Donauengpass/der Klissura, deren „Held“ der „Prinz der Klissura“, der Bürgermeister von Pojejena Omer Radovankovic war, der inzwischen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist und diese absitzt. Radovankovic war prominentes Mitglied der PDL im Banater Bergland, deren Vorsitzender Frunzăverde bis im Februar 2012 war, als er zur PNL überwechselte. Kolportiert wurde, dass Frunzăverde am von Radovankovic organisierten Zigarettenschmuggel aus oder über Serbien mitverdient hat.
Der zweite Fall, in dem Frunzăverde Verwicklungen nachgesagt wurden, war das Privatisierungsdesaster des Kupfertagebaus und der Kupfererz-Anreicherungsanlage Moldomin in Neumoldowa/Moldova Nouă sowie der damit im engsten Zusammenhang stehende Fall „Schmiergeld beim Temeswarer Berufungsgericht“, der den Vizepräsidenten des Appellationsgerichts Freiheit und Kragen gekostet hat und der über dessen Frau, eine Notärin, gelaufen ist und auch den ehemaligen Bürgermeister von Neumoldowa impliziert hat (über alle Fälle berichtete seinerzeit die ADZ/BZ).
Da beide Fälle inzwi-schen mit endgültigen Urteilen abgeschlossen sind und in keinem von ihnen Frunz²verde gerichtlich belangt wurde – ja nicht einmal in den Strafdossiers erwähnt wurde –, geht er nun in die Offensive.
„Ich habe das Vermittlungsprozedere initiiert mit zwei Journalisten und zwei Presseinstitutionen bezüglich der Behauptungen, die diese in die Welt gesetzt haben betreffend meine Implizierung in die Fälle Moldomin und Zigarettenschmuggel in der Klissura. Ich tue es erst jetzt, weil bisher die Prozesse gelaufen sind. Das Gesetz verpflichtet mich, vor einer Prozessklage ein Vermittlungsverfahren sowohl gegen natürliche als auch gegen Rechtspersonen einzuleiten. Erst nach dessen Scheitern – von dem ich ausgehe – kann ich sie gerichtlich belangen. Und das wird geschehen.“ So Frunz²verde wörtlich auf der Pressekonferenz.