Hermannstadt - Zehn Verträge zur Entwicklung der dualen Ausbildung in Hermannstadt/Sibiu hat die Bürgermeisterin Astrid Fodor unlängst unterzeichnet. Zweck der Verträge ist es, dass die Schüler der vier beteiligten technologischen Lyzeen die notwendigen Kompetenzen erwerben können, um nach dem Schulabschluss leichter einen Arbeitsplatz zu finden und sich anschließend beruflich weiter zu entwickeln. Die geschlossenen Verträge und die bevorstehenden Unterrichtsprogramme richten sich nach den Vorgaben des Unterrichtsgesetzes und des Dringlichkeitserlasses 81/2016 und haben eine Laufzeit von 40 bis 42 Monaten.
„Die meisten Wirtschaftsdelegationen, die nach Hermannstadt kommen, fragen nach dem dualen Ausbildungssystem und bestätigen seine Bedeutung für die entsprechende Ausbildung der zukünftigen Mitarbeiter. Gleichzeitig haben die bereits vorhandenen Investoren den Wunsch geäußert, dass dieses System ausgebaut wird sowie ihre Bereitschaft, zur praktischen Komponente der Ausbildung konkret beizutragen. Demnach ist die Unterzeichnung dieser Verträge ein großer Schritt, der auch die möglichen zukünftigen Investoren ermutigen soll“, so die Bürgermeisterin Astrid Fodor.
Die Verträge sehen vor, dass die Lehreinrichtungen die jeweiligen Lehrpläne zusammenstellen, die Ausbildungsverträge unterzeichnen und ihre Räumlichkeiten und Ausstattungen für den Unterricht zur Verfügung stellen. Die Wirtschaftsunternehmen bieten das für die Ausbildung notwendige Fachpersonal, organisieren den praktischen Teil der Ausbildung, stellen die Maschinen und, je nach Fall, das Material zur Verfügung und unterstützen die Schüler sogar finanziell, sei es über Stipendien oder durch die Deckung der Kosten mit dem Transport und der Ausstattung. Die Rolle des Bürgermeisteramtes ist es, sicherzustellen, dass sich die Räumlichkeiten, in denen die Praktika stattfinden, in einem entsprechenden Zustand befinden und diesbezüglich umfassen die Verträge auch die Erneuerungs- oder Modernisierungsarbeiten, welche die Stadtverwaltung vorzunehmen hat.
Sieben Verträge unterzeichnete die Stadt für die Ausbildung von rund 40 Schülern des Technischen Kollegs Independen]a mit den Unternehmen S.C. Marquardt Schaltsysteme S.R.L., S.C. Brandl RO S.R.L., S.C. Harting Manufacturing, S.C. Wittenstein S.R.L., S.C. Odu Romania Manufacturing S.R.L. sowie KUKA Systems S.R.L. Für den guten Verlauf des Programms investiert das Bürgermeisteramt heuer über 540.000 Lei in die Gebäude des Kollegs in der Burgergasse/Ocnei und stattet dieses mit einer neuen Heizungsanlage sowie Lehrmaterialien aus. Das Technologische Lyzeum Henri Coandă und die S.C. Compa S.A. sind eine Partnerschaft mit der Stadt eingegangen und bieten demnächst 60 Schülern die Möglichkeit, sich in der Bedienung der Maschinen mit numerischer Steuerung ausbilden zu lassen. Schlosser und Tischler werden im Technischen Kolleg Avram Iancu ausgebildet. Der für 46 Schüler unterzeichnete Vertrag hat eine Laufzeit von 40 Monaten und wurde mit den Unternehmen Transilvania Pack & Print, Thimm Packaging, NTN-SNR Rulmenţi, KUKA Systems und Tehnolemn geschlossen. Die notwendigen Investitionen finanziert das Bürgermeisteramt mit 50.000 Lei. Die Ausbildung im Bereich des Handels für 25 Schüler des Wirtschaftskollegs George Bariţiu finanziert die Stadverwaltung mit 125.000 Lei für die Projektierung der Heiz- und Elektroinstallationen, die Aktualisierung des Gebäudeplans des Flügels C und den Ankauf von Rechnern und notwendiger Software. An diesem Vertrag beteiligen sich die Großunternehmen REWE, Hornbach, Lidl und der Verein der Deutsch-Rumänischen Handelskammer. Das duale Ausbildungssystem funktioniert in Hermannstadt seit Dezember 2014, die ersten 38 Schüler absolvierten heuer die dreijährige Ausbildung.