Hermannstadt - Weil es gut ist, bei Wahlen seine Stimme abzugeben, sei er zur Urne gegangen und habe für die Demokratie gestimmt, sagte der DFDR-Vorsitzende und Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis. Es sei eine einfache Sache, die 10 bis 15 Minuten dauert, und dieses Opfer sollten die Leute erbringen und zum Wahllokal gehen, meinte er. Wie bei den bisherigen Urnengängen, so gab er auch am Sonntag um die Mittagszeit zusammen mit Ehefrau Carmen seine Stimme in der Schule auf der Spartacus-Straße ab. Betreffend die ersten Hochrechnungen, die um 11 Uhr auf eine Wahlbeteiligung von 6,5 Prozent im Verwaltungskreis Hermannstadt/Sibiu angaben sagte er, relevant sei das Ergebnis um 23 Uhr, wenn die Wahllokale schließen, da die Leute sich morgens nicht beeilen, zur Wahl zu gehen.
Wenig Wahlenthusiasmus zeigten die Bewohner des Kreises Hermannstadt jedoch den ganzen Tag über, wie die Hochrechnungen des Kreiswahlbüros und das Montagmorgen mitgeteilte Ergebnis beweisen. Um 20 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 29,5 Prozent (30,07 Prozent in den Städten und 28,19 Prozent im ländlichen Raum), nach Schließen der Urnen wurden 37,39 Prozent gemeldet. In den insgesamt 369 Wahllokalen im Kreisgebiet, wo 376.044 wahlberechtigte Bürger registriert waren, wurden 137.809 Bürger an den Urnen gezählt. Für das Absetzen von Präsident Băsescu stimmten 114.679 und dagegen 20.924 Bürger, 2.206 Stimmzettel waren nicht gültig.
Eingerichtet hatte man Wahllokale auch an beliebten Ausflugszielen und zwar in einer Gaststätte in der Curmătura Stezii (zwischen Răşinari und Hoher Rinne/Păltiniş), im Touristen-Info-Zentrum in Salzburg/Ocna Sibiului und im Frecker Tal, um Touristen und Urlaubern sowie Ausflüglern und auf Kur Weilenden die Möglichkeit zu bieten, am Referendum teilzunehmen. In Mediasch konnte auch in der Umkleidekabine eines Stadions gevotet werden.
In der Kokelstadt kam es auch zu zwei Zwischenfällen: Ein Mann verursachte Aufruhr im Wahllokal Nr. 138 und erhielt dafür eine Buße von 300 Lei, Bürgermeister Teodor Neamţu (PDL) soll die Leute am Markt aufgefordert haben, den Urnen fern zu bleiben, wurde über Notruf 112 reklamiert. Vom Zibinsmarkt in Hermannstadt kam die Beschwerde, sechs Personalausweise seien von den Mitarbeitern der Marktverwaltung behalten worden. Wie das Pressebüro des Rathauses mitteilte, dem die Marktverwaltung unterstellt ist, handelt es sich dabei um das Behalten der Ausweise als Garantie für ausgeliehene Gegenstände, was eine gängige Praxis ist, die nichts mit den Wahlen gemein hat und keiner der Inhaber der Ausweise habe deren Rückgabe beantragt.