Sathmar - Mehr als 100 Schaulustige versammelten sich vergangenes Wochenende auf dem Funkenplatz in Erdeed/Ardud. Das Strohkreuz konnte man von Weitem sehen und die Jugendlichen bereiteten sich für das Scheibenwerfen vor. Die Frauen bewirteten die Anwesenden mit Faschingskrapfen und Glühwein nach schwäbischer Art. Um 18.30 Uhr, als es schon dunkel wurde, zündete man das Strohkreuz an und der Kirchenchor aus Erdeed betete das Vaterunser. Dazu gesellten sich bald auch die Sathmarer und zusammen sangen sie Marienlieder. Inzwischen begannen die Jungen und Männer der Stadt mit dem Scheibenwerfen. Die Holzscheiben wurden zuerst ins Feuer gehalten, dann gegen ein Brett geprallt und weggeschleudert. „Schiebi, Scheibi, weam soll dea Scheiba sei?“, konnte man immer wieder hören, wenn eine Scheibe losgeworfen wurde. Heuer versuchten ihr Glück beim Scheibenwerfen neben den Erdeedern auch die kleinen Mitglieder der Volkstanzgruppe des Johann-Ettinger-Lyzeums sowie die Jugendlichen der Tanzgruppe „Gemeinsam“ und die Männer der Tanzgruppe „Gute Laune“ aus Sathmar.
Das Funkenfest wurde im Kulturhaus der Stadt weiter gefeiert. Stefan Fetz, Mitglied des Stadtrats seitens des Deutschen Forums in Erdeed begrüßte alle Anwesenden. Bürgermeister Ovidiu Duma und Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR Nordsiebenbürgen und des Kreisforums Sathmar, wünschten allen Teilnehmern gute Unterhaltung. „Eine Volksgruppe kann ihre Identität durch ihre Sprache aber auch durch ihre Sitten und Bräuche bewahren“, meinte Johann Forstenheizler und beglückwünschte die Organisatoren, den Vorstand des DFDR Erdeed dafür, dass sie jedes Jahr das Funkenfest mit großem Erfolg veranstalten. Nach den Grußworten gehörte die Bühne der Erdeeder Jugendvolkstanzgruppe, die den Zuschauern zwei flotte Tänze präsentierte.
Die Jugendvolkstanzgruppe „Gemeinsam“ zeigte vier Tänze: einen Walzer, das Fingerspiel, „Drei liadrigi Strümf“ und das Schwabenfest. Anschließend bereitete die Tanzgruppe „Gute Laune“ aus Sathmar den Anwesenden eine Überraschung: Zu harter Rockmusik tanzend, erschienen die Mitglieder als Enten verkleidet im Saal und plötzlich wechselten sie auf die Musik des bekannten Ententanzes ihre Bewegungen und ernteten großen Beifall. Nach dem kulturellen Programm wurden die Allerkleinsten in ihren Faschingskostümen auf die Bühne gerufen und mit Schokolade prämiert. Darauf konnte der Faschingsball beginnen. Bald war die Tanzfläche voll, denn die Organisatoren sorgten heuer zur Freude aller Anwesenden für Lifemusik. Während des Abends wurden die Gäste mit einer leckeren kalten Platte und schwäbischen Krautwickeln bewirtet.