Hermannstadt - Vier von jahrhundertelanger Geschichte bestätigte und gezeichnete christliche Konfessionsgemeinden Siebenbürgens, für deren Präsenz im Alltag auch Gotteshäuser im Herzen Hermannstadts/Sibiu Beweis stehen, laden auf lokaler Ebene zur allgemeinen Teilnahme an der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen ein, deren einzelne Stationen in bis zu drei Sprachen gleichzeitig erlebt werden können. Die Gebetsbegegnungen finden an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils 18 Uhr statt. Den auf Deutsch und Rumänisch gehaltenen Auftakt am Montag, dem 20. Januar, beherbergt die Johanniskirche der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Am zweiten Abend betätigt sich die Ursulinenkirche der griechisch-katholischen Kirchengemeinde als Gastgeberin in ausschließlich rumänischer Sprache. Mittwoch wird in der Stadtpfarrkirche der römisch-katholischen Kirchengemeinde am Großen Ring/Piața Mare/Nagy tér auf Deutsch, Rumänisch und Ungarisch zugleich für die Einheit der Christen gebetet werden können. In der reformierten Kirche in der Fleischergasse/Mitropoliei findet Donnerstag der nächste Gottesdienst statt.
An dem mehrfach ausgehängten Sammelplakat fällt aufmerksamen Passanten auf, dass die Orthodoxe Kirche Rumäniens (BOR) einer ökumenischen Veranstaltung erneut ihre klerikale Mitsprache versagt. Sonntag, am 2. Juni 2019, war das Freiheitsfeld/Câmpul Libertății bei Blasendorf/Balázsfalva/Blaj, dem Zentrum der griechisch-katholischen Kirche Rumäniens, Besuchsort von Papst Franziskus gewesen. Klaus Johannis begleitete ihn von der Ankunft in Bukarest bis zum Abflug in Hermannstadt. In Blasendorf trafen auch der Oberrabbiner und selbst der Mufti Rumäniens ein. „Nur von der Orthodoxie sah man hier niemanden“, berichtete Christoph Strack am selben Tag schriftlich für die Rumänische Redaktion der Deutschen Welle.