Temeswar (ADZ) – Seit 2014 gibt es den sogenannten Bauernmarkt auf dem Parkplatz des Dan-Păltinișanu-Stadions und für viele Bewohner der südöstlichen Stadtviertel ist er ein fester Begriff geworden. Nachdem aber vorige Woche die Verwaltung der Temeswarer Bauernmärkte, die dem Bürgermeisteramt untergeordnet sind, die von einem äußerst umstrittenen ehemaligen Lokalpolitiker der PRM geleitet wird, die Gebühr von 200 auf 300 Lei pro Monat erhöhte, wird davon gesprochen, dass vor allem jene Verkäufer, die ihre Eigenproduktion anbieten, aufgeben werden.
Mittwochs und samstags sollen auf dem Parkplatz des Stadions nur Bauern aus dem Kreis Temesch ihre Ware anbieten, inzwischen beklagen sich immer mehr Verbraucher, dass der Markt von Zwischenhändlern besetzt wurde, die keine Produzenten sind und Lebensmittel verkaufen, die aus dem Ausland stammen, jedoch als einheimische Ware präsentiert werden.
Einige der wenigen Farmer, die an acht Tagen pro Monat Gemüse, Obst, Käse oder Wurstwaren aus der eigenen Produktion anbieten, sagten am Wochenende, dass die Erhöhung der Gebühr willkürlich sei und im Grunde beweise, dass die Bauernmärkte-Verwaltung an der Realität vorbei handele. Man biete den Verkäufern nicht einmal ein Mindestmaß an Komfort an, es gäbe keine Sanitäranlagen, man habe keinen Zugang zu frischem Wasser, die Müllentsortung sei defizitär und die Bauern müssten ihre Waren direkt aus dem Kofferraum der Autos verkaufen. Einige würden von ihnen selbst improvisierte Camping-Tische anbieten, andere würden das Gemüse auf Plastikplanen direkt auf den Boden legen. Eigentlich habe die Stadt nur den Parkplatz zur Verfügung gestellt und irgendwann ein paar Ökotoiletten hingestellt, das sei das Einzige. Dafür aber wolle man 300 Lei pro Monat, obwohl der Markt nur an zwei Tagen pro Woche betrieben werde.
Auf das Problem angesprochen, sagte Bürgermeister Robu, dass er davon nicht wisse. Er habe den Verkäufern entsprechende Bedingungen schaffen wollen und halte die Erhöhung der Gebühr für angebracht. Auch könne er nicht nachvollziehen, warum Ionut Nasleu, der Leiter der Märkteverwaltung und einer seiner Protegés, nicht gegen Spekulanten und Zwischenhändler vorgehe. Man habe ihm erzählt, dass auf dem Bauernmarkt Kirschen verkauft werden, die in Wahrheit aus Italien oder aus Griechenland importiert wurden, der Verkäufer würde aber damit werben, dass sie in Lippa/Lipova angebaut wurden. Das sei nicht akzeptabel, italienische Kirschen kommen nicht aus Lippa und hätten auf dem Bauernmarkt nichts zu suchen, so Robu. Kontrollmechanismen gäbe es schon, man müsse nur davon Gebrauch machen, erklärte der Bürgermeister.