Großwardein - Am Sonntag, dem 9. Februar 2025, fand in der Kapuzinerkirche „Maria Heimsuchung“ in Großwardein eine heilige Messe mit anschließender Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Rumäniendeutschen zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion statt. Die heilige Messe wurde von László Böcskei, Bischof von Großwardein, Martin Roos, emeritierter Bischof von Temeswar, sowie Pfarrer Mihai Mart zelebriert. Dabei wurde auch der verstorbenen Mitglieder des Demokratischen Forums der Deutschen Großwardein gedacht.
Man erinnerte an ein dunkles Kapitel der Geschichte, an Landsleute, die aus ihren Häusern gerissen und in ein fremdes Land, in Arbeitslager, verschleppt wurden. 70.000 Menschen erlitten unsägliches Leid, und viele von ihnen kehrten nie mehr zurück. Ihre Geschichten, ihr Leiden und ihre unaufhörliche Hoffnung, Heimat und Familie wiederzusehen, standen im Mittelpunkt des Gedenkens.
Der Hochwürdige Bischof László Böcskei betonte, dass solche historischen Ereignisse und Erfahrungen tiefe, schmerzhafte Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen. Es sei unsere Pflicht, diese Erinnerungen lebendig zu halten, um sicherzustellen, dass sich solche Tragödien niemals wiederholen.
„Das Gedenken an die Opfer ist ein Zeichen von Menschlichkeit, Respekt und Toleranz“, betonte Norbert Heilmann, Vorsitzender des DFD Bihar. Er erinnerte daran, dass aus dem Kreis Bihar 546 Menschen verschleppt wurden, von denen 116 nie zurückkehrten. Heute leben noch vier Zeitzeugen – zwei in Großwardein und zwei in Tarian, die dort geboren wurden.
Am Ende der heiligen Messe trugen der Chor des DFD Großwardein unter der Leitung der Musiklehrerin Viola Nagy sowie die Schüler des Deutschen Lyzeums „Friedrich Schiller“ in Großwardein feierliche Lieder vor. Auch ein vierjähriges Mädchen aus dem deutschen Kindergarten sowie Schüler des Lyzeums gedachten der Opfer der Deportation und der verstorbenen Forumsmitglieder mit bewegenden Gedichten.