Lugosch - Ein Symposium anlässlich des 85. Todestags des weltberühmten Lugoscher Tenors Traian Grozăvescu wird morgen, um 13 Uhr, im Festsaal des Lugoscher Stadttheaters „Traian Grozăvescu“ veranstaltet. Die Stadt möchte damit nicht nur einen ihrer größten Söhne sondern auch einer der repräsentativsten Vertreter ihrer wertvollen Musiktradition, u. a. mit den Komponisten Ion Vidu, Tiberiu Brediceanu, Filaret Barbu oder György Kurtag, ehren.
Traian Grozăvescu wurde am 21. November 1895 in der Stadt an der Temesch geboren. Sein Vater war aus der Karasch-Severiner Gemeinde Teregova gebürtig, seine Mutter war serbischer Herkunft. Er besuchte die Grundschule und das Lyzeum in der Heimatstadt. Der Komponist Ion Vidu erkannte schon früh das Ausnahmetalent und nahm ihn in seinem bekannten Chor auf.
Ab 1914 studiert er in Budapest Recht und besucht gleichzeitig die Musikakademie. Während des I. Weltkriegs war er Artillerieoffizier der k.u.k. Armee an der italienischen Front. Nach Kriegsende schließt er sein Studium ab. Seine Laufbahn als Tenor begann 1919 an der Oper von Klausenburg, die damals von Tiberiu Brediceanu geleitet wurde. Ab 1923 setzte er sein Studium in Wien bei Franz Steiner fort. Er wurde Solist der Wiener Volksoper und darauf der Wiener Staatsoper.
Es folgten bemerkenswerte Erfolge an den Opern von Wien, Budapest und Berlin aber auch auf der Bühne der Opern von Prag, Brno, Salzburg oder Oslo. Geschätzt wurde er von Musikgrößen der Zeit wie Richard Strauss, Arturo Toscanini, Petro Mascagni oder Franz Schalk. Am 14. Februar 1927 sollte er zum letzten Mal an der Wiener Oper in „Rigoletto“ auftreten: Fünf Tage später, am 19. Februar, erschoss ihn seine Frau Nelly aus Eifersucht mit einem Revolver. Ein Monat später hätte er an der Metropolitan Opera in New York auftreten sollen. Traian Grozăvescu wurde in Lugosch, im orthodoxen Friedhof begraben. Das Lugoscher Stadttheater trägt heute seinen Namen.
Jahr für Jahr wird hier auch der internationale Gesangswettbewerb „Traian Grozăvescu“ organisiert. Es gibt in Lugosch auch ein Gedenkhaus und eine Statue des großen Sängers, eine Straße trägt seinen Namen.
Zu diesem Anlass wird im Foyer des Stadttheaters auch eine Ausstellung mit Gegenständen, die einst im Besitz des Tenors waren, zu besichtigen sein.