Sathmar - Als Andenken an die Deportation der Sathmarer Schwaben wurde vergangenen Sonntag in der Kalvarienkirche ein Festgottesdienst veranstaltet. Die Messe wurde von Michael Orban, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche zelebriert. Musikalisch wurde der Gottesdienst von dem Canticum-Kinderchor, unter der Leitung des Musiklehrers Zsolt Kuki, mitgestaltet.
Anschließend an den Gottesdienst lasen Schülerinnen und Schüler des Johann-Ettinger-Lyzeums Abschnitte aus dem Buch „Und keiner weiß warum“ von Helmut Berner und Doru Radosav und rezitierten Gedichte. Nach der Kranzniederlegung an der Gedenktafel der Russlanddeportierten im Kirchhof wurden alle anwesenden Russlanddeportierten sowie ihre Familienangehörigen und alle Interessenten zur Agape und zu einer Filmpräsentation ins Jugendzentrum eingeladen.
Im Wendelin-Fuhrmann-Saal begrüßten Josef Hölzli, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen und des Stadtforums Sathmar, sowie Ehrenvorsitzender Johann Forstenheizler die Anwesenden, darunter die drei Russlanddeportierten Maria Löchli, Maria Szilagyi und Janos Jeromos. Nach einer kurzen Einführung des Regisseurs Florin Besoiu, konnten die Anwesenden den Film „Die Überlebenden im Winter“ über die Russlanddeportation anschauen.
Nach einer kurzen historischen Zusammenfassung der Journalistin Hannelore Baier, berichteten Zeitzeugen, darunter auch die Sathmarschwäbin Maria Szilagyi, über ihre traurigen Erlebnisse während der Zeit der Deportation. Anschließend konnten die anwesenden Russlanddeportierten beim Mittagessen ihre Erinnerungen aus der Zeit ihrer Verschleppung austauschen.