Gedenkfeier, Trachtenaufmarsch, Tanzfest

Die Banater Berglanddeutschen ehrten ihre Vorfahren

Die Vereinsfahnen wurden beim Aufmasch vorangetragen.

Zum Tanzfest spielte die Blasmusik auf.

Reschitza - Schon seit Wochen hat man sich darauf vorbereitet: Es sollte eine Begegnung der Gemeinde und der Gemeinschaft werden, wie es sie schon seit Langem nicht mehr gab. Die erste Begegnung sollte der Geschichte der Banater Berglanddeutschen  gewidmet sein. Am 20. Juni 2013 sind es 100 Jahre seit der Geburt des in den Jahren 1981 - 1983 amtierenden Ordinarius Substitutus der Temeswarer römisch-katholischen Diözese, Msgr. Ferdinand Hauptmann, der drei Jahre lang Oberhirte unserer Diözese war, denn in den damaligen kommunistischen Zeiten durften wir im Banat keinen Bischof haben. Ihm zu Ehren fand bereits am Vorabend des 16. Juni, in der römisch-katholischen Maria-Schnee-Pfarrkirche Reschitza, wo Msgr. Ferdinand Hauptmann vor 100 Jahren getauft wurde, ein Konzert statt.

An der Orgel spielte Gertrude Stetco aus Orawitza, solo, begleitete aber auch die Sängerin Claudia Creţu. Sie trugen vor: Sigfried Karg-Elert: Nun danket alle Gott, J. S. Bach: Concerto II in a Moll, Sigfried Karg-Elert: Ein Siegesgesang Israels, C. Saint Saens: Le Cygne, Louise Lefebure Wely: Sortie, Leon Boellmann: Carillon, Caccini: Ave Maria, C. Franck: Panis Angelicus, Franz Schubert: Du bist die Ruh, J. S. Bach: Quia Respexit. Langanhaltender Beifall belohnte die beiden.
Am 16. Juni, ab 10 Uhr, fand in derselben Maria-Schnee-Kirche eine Gedenkmesse zum 100. Geburtstag von Msgr. Ferdinand Hauptmann statt. Hauptzelebrant war Msgr. Johann Dirschl, Generalvikar der Temeswarer Diözese.

Konzelebriert hat Pfarrer József Csaba Pál, Erzdechant des Banater Berglands. Als Gäste waren der evangelisch-lutherische Pfarrer des Banater Berglands, Egon Wonner, sowie der Archivar der Temeswarer Diözese, Claudiu Călin, dabei. In seiner Predigt erinnerte Generalvikar Johann Dirschl an Aspekte aus dem Leben von Msgr. Ferdinand Hauptmann, seinen nicht leichten Kampf mit den damaligen politischen Machthabern. Musikalisch wurde die Gedenkmesse durch den Chorus & Capella Ecclesiae Cathedralis Timisoarensis, unter der Gesamtleitung von Prof. Dr. Walter Kindl untermalt. Es wurden aufgeführt:  W. A. Mozart- Krönungsmesse, Laudate Dominum, Alleluja, Sonate in C und Ave verum corpus, C.M. von Weber: Gloria et honore. Als Solisten traten auf Teodora Ciucur, Alina Todea und Maria Oniţa (alle Sopran), Georgeta Cârdu (Alt), Daniel Zah (Tenor) und Lucian Oniţa (Bariton). An der Orgel begleitete Univ.-Lektor Dr. Silviana-Ana Cîrdu von der West-Universität Temeswar. Konzertmeister war Univ-Doz. Dr. Ioan Fernbach ebenfalls von der West-Universität Temeswar. Ihnen zur Seite standen die Mitglieder des Reschitzaer Maria-Schnee-Kirchenchors „Harmonia Sacra“ unter der Leitung von Prof. Georg Colţa.

Nach dem Gedenkgottesdienst wurden die Gäste mit den Klängen des Karansebescher Blasmusikensembles, unter der Leitung von Oberst a.D. Marius Frăţilă empfangen. Damit begann die zweite Begegnung des Tages, und zwar mit der Tracht unserer Vorfahren, die sich auf diesem Boden vor fast 300 Jahren niederließen. Es bildete sich im Kirchhof der Trachtenzug Richtung Stadtzentrum.Dabei marschierten zum „20. Reschitzaer Deutschen Trachtenfest“ folgende Gruppen auf: Steierdorf - Anina, Bokschan, Nadrag, Orawitza, Gäste aus Graz und aus der Steiermark, Orschowa, Tirol/Königsgnad, Temeswar, Reschitza (gleich drei Gruppen) und schließlich die Karansebescher Blasmusikanten. Der Trachtenaufmarsch ging von der Maria-Schnee-Kirche aus beim Alten-Universal-Kaufhaus vorbei bis zum Denkmal der Russlanddeportation im Cărăşana-Park. Hier wurden Kränze niedergelegt.

Im Duşan şi Fiul-Gasthaus an der Ausfahrt aus Reschitza Richtung Orawitza folgte danach das bereits zum zweiten Mal hier organisierte Volkstanzfest unter der Leitung von Dipl.-Ing. Gerhard Krajicek aus Graz. Ihm zur Seite stand der professionelle Harmonika-Spieler Harald Pfeffer. Somit hat auch das dritte Begegnungsfest, diesmal mit Volkstanz, begonnen. Es tanzten zusammen alle erschienenen Volkstanzgruppen aus dem Banater Bergland. Mit separaten Tanzaufführungen sind noch aufgetreten die Gruppen aus Steierdorf-Anina, Bokschan, Orawitza, Orschowa,  Tirol/Königsgnad, Temeswar (Temeswarer Herbstreigen) und die beiden Reschitzaer Enzian-Tanzgruppen sowie die „Neuen“. Nicht zu vergessen der Auftritt des Reschitzaer Franz-Stürmer-Chors unter der Leitung von Prof. Elena Cozâltea.
Festgäste hatten wir besonders viele an diesem Tag. Erwähnen möchte ich stellvertretend den Vizekonsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, Siegfried Geilhausen, mit Gattin Geraldine, eine Präsenz, die uns geehrt hat.